Die Koalitionsverhandlungen zwischen der FPÖ und der ÖVP sind durch jüngste Spannungen beeinträchtigt worden. Streitpunkt ist die Kritik Christian Stockers, des interimistischen ÖVP-Bundesparteichefs, an der politischen Ausrichtung der FPÖ.
Zusätzlich verschärft wurde die Lage durch Berichte über die Forderung der FPÖ nach einer Bankenabgabe, die bei der ÖVP auf Ablehnung stößt.

Unmut über Stockers Kritik
Christian Stocker forderte in einem Hintergrundgespräch am Freitag, die FPÖ solle sich politisch „vom rechten Rand in die Mitte“ bewegen und ein klares Bekenntnis zur EU abgeben. Diese Forderungen stießen auf Widerstand bei den Freiheitlichen, insbesondere bei Marlene Svazek, Landeschefin der FPÖ in Salzburg. Sie betonte, dass Verhandlungen am Verhandlungstisch und nicht über die Medien geführt werden sollten.
„Zu ernst gemeinten Verhandlungen gehört, dass beide Partner sich im Rahmen von vertraulichen Gesprächen austauschen und sich nicht über Medien und andere Dritte gegenseitig Standpunkte ausrichten“, richtete der steirische Landeshauptmann Kunasek Stocker öffentlich aus. Udo Landbauer, Vorsitzender der niederösterreichischen FPÖ, unterstützte diese Ansicht und warnte vor einem „Verrat am Wähler“, falls die Partei von ihren Grundsätzen abweichen würde.
Kontroverse um Bankenabgabe
Eine weitere potenzielle Konfliktquelle stellt die von der FPÖ geforderte Bankenabgabe dar, die erstmalig von der „Kronen Zeitung“ erwähnt wurde. Diese Idee stößt bei der ÖVP auf starken Widerstand, da sie bisher als unvereinbar mit den Parteigrundsätzen galt. Die FPÖ führt an, dass angesichts der wirtschaftlichen Lage ein Beitrag der Banken gerechtfertigt sei, insbesondere angesichts ihrer staatlichen Unterstützung während der Finanzkrise 2008. Die ÖVP sei aufgefordert, auf die Banken entsprechend einzuwirken.
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