Ein Schulbuch mit einer kontroversen Geschichte sorgt im Burgenland für heftige Debatten. Die FPÖ kritisiert scharf den darin enthaltenen Text und fordert dessen Entfernung aus dem Schulunterricht.
Debatte über Lehrinhalte
In der ersten Klasse der Mittelschule wird im Buch „Deutschstunde 1“ eine Geschichte behandelt, die von einem Jungen namens Leo handelt, der beschließt, als Mädchen Jennifer zu leben. Er beschwert sich daraufhin bei seiner Mutter darüber, dass im Schrank keine Kleider oder rosafarbenen Kleidungsstücke sind. Zu den Aufgaben der Schüler gehört es, Synonyme zu finden und sich mit dem Thema Identität auseinanderzusetzen.
Der Text, der ursprünglich 2020 in einem Kinderbuch veröffentlicht wurde, hat die Freiheitlichen aufgebracht. Sie betrachten solche Inhalte als Angriff auf traditionelle Werte und sprechen von „Gender-Wahnsinn“: „Das ist keine Bildung – das ist eine perfide Agenda, die unsere Kinder von ihren Wurzeln und ihrer Familie entfremden will.“
Forderungen nach Reaktion
Landesparteisekretär Daniel Jägerbauer bezeichnet die Themen als „verwirrend und verstörend“, da sie „ihre Identität und ihr Weltbild ins Wanken bringen“. Außerdem berichtet er von traumatisierten Kindern und schockierten Eltern. Er fordert von der SPÖ-Bildungslandesrätin Daniela Winkler Maßnahmen: „Solche Inhalte gehören aus den Schulen verbannt.“
Offizielles Schulbuch
Das Ministerium hat das Buch „Deutschstunde 1“ vom Veritas-Verlag genehmigt und es wurde von einem erfahrenen Autorenteam entwickelt. Das Buch steht auf der offiziellen Schulbuchliste des Bildungsministeriums und ist in ganz Österreich im Einsatz. Die Bildungsdirektion argumentiert, dass Schulen verpflichtet sind, gesellschaftliche Entwicklungen und deren Herausforderungen zu diskutieren und zu moderieren. Sollte Kritik vonseiten der Eltern bestehen, nimmt man diese ernst.
Der Veritas-Verlag zeigt sich von der Kritik der Freiheitlichen unbeeindruckt und verteidigt die literarische Bearbeitung der Themen. Das Buch wurde 2021 mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis prämiert. Der Verlag weist den Vorwurf zurück, eine „perfide Agenda“ zu verfolgen, und unterstreicht die Bedeutung einer breiten und kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Lebensrealitäten. Ihr Ziel sei es, Schülern eine vielfältige Perspektive und ein besseres Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge zu vermitteln.
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