Die scharfe Rhetorik des serbischen Mitglieds des bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidiums, Milorad Dodik, weckt in Westeuropa Befürchtungen, dass das „Pulverfass Balkan“ bald wieder explodieren könnte.
Seit 15 Jahren ist Dodik der unbestrittene politische Anführer der bosnischen Serben, die größtenteils in der Entität Republika Srpska leben. Es ist nicht das erste Mal, dass das Präsidiumsmitglied mit einer Abspaltung dieses Landesteils droht. Nur dieses Mal stellte er einen dezidierten Plan vor, das „gescheiterte Land“ und „westliche Experiment“ – wie Dodik Bosnien bezeichnet – endgültig zu spalten.
Plan vorgelegt
Zu seinen Plänen gehört die Einrichtung einer Reihe separater Leitungsgremien sowie die Abschaffung des Mandats für föderale Institutionen innerhalb der bosnisch-serbischen Republik. Diese wurden mit dem Dayton-Abkommen, welches gleichzeitig die Beendigung des Bosnienkrieges bedeutete, eingeführt. Außerdem plant der Serben-Führer die Errichtung einer eigenen bosnisch-serbischen Armee.
Russische Unterstützung
Der Plan werde sogar stillschweigend von Moskau unterstützt, so Dodik, der Anfang des Monats bei einem Treffen in Belgrad dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Details vorstellte.
Trotz wiederholter Warnungen des Hohen Vertreters der Vereinten Nationen in Bosnien, Christian Schmidt, startete Dodik Anfang dieser Woche mit einer parlamentarischen Abstimmung eine Eröffnungssalve, um die eigene pharmazeutische Aufsichtsbehörde der Republika Srpska zu schaffen. Damit möchte er die Republika Srpska Schritt für Schritt von der Föderation abspalten.
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