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NATIONENSTREIT

Aufregung bei Box-WM in Serbien: Sportler aus Kosovo durften nicht einreisen

(FOTO: aiba)

Am Sonntag starteten die Weltmeisterschaften der Boxamateure in Belgrad. Doch schon vor dem Turnier kam es an der serbischen Grenze zu einem riesen Eklat: Kosovarischen Sportlern wurde die Einreise verweigert.

Serbien ist der heurige Veranstalter der Boxamateur-WM. Doch bereits im Vorfeld der Veranstaltung kam es zu Auseinandersetzungen an der serbischen Grenze: Boxer aus Kosovo, die an der Weltmeisterschaft des Amateur-Weltverbands Aiba in Belgrad teilnehmen wollten, wurden an der Einreise in das Land gehindert. Politik und Weltverband sind alarmiert.

Die kosovarischen Sportler seien an der serbischen Grenze von den Behörden abwiesen worden, weil sie Trainingsanzüge mit den kosovarischen Staatssymbolen trugen. Die kosovarische Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz und Sportminister Hajrullah Ceku bestätigten den Vorfall in einem Brief an den Verband, wie Medien in Pristina am späten Samstagabend berichteten.

Kosovo erklärte sich 2008 für unabhängig von Serbien, doch letzteres ist bis heute nicht bereit, den Kosovo als eigenen Staat anzuerkennen. In den letzten Monaten haben sich die Spannungen zwischen den beiden verschärft, unter anderen, weil Serbien die kosovarischen Kfz-Kennzeichen nicht anerkennen will.

Brief an Boxverband zu Vorfall geschrieben
Die kosovarische Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz und Sportminister Hajrullah Ceku schrieben in ihrem Brief an die Aiba: „Wir bringen unsere große Besorgnis wegen der Diskriminierung unserer Box-Auswahl zum Ausdruck.“ Der Kosovo sei seit 2014 ein Mitglied des Weltverbandes und daher habe die kosovarische Mannschaft ein verbrieftes Recht, an der Weltmeisterschaft teilzunehmen.

Der Weltverband wiederum hielt in einer Erklärung zu dem Vorfall fest: „Die Aiba erwartet, dass die Abordnung des Kosovo-Boxverbands in keiner Weise anders behandelt wird als die jedes anderen Aiba-Mitglieds.“ Man habe den serbischen Verband kontaktiert, um eine Lösung herbeizuführen. Die Weltmeisterschaft startete am Sonntag mit insgesamt 650 Teilnehmern für die 13 Gewichtsklassen.

Quellen und Links: