Der ÖGB schlägt Alarm: Die Reform der Pensionsaufwertung muss dringend angegangen werden. Personen, die in den nächsten zwei Jahren in Rente gehen, befürchten erhebliche Verluste. Die Rentenaufwertung hinkt der tatsächlichen Inflationsentwicklung um zwei Jahre hinterher, was dazu führt, dass etwa 300.000 Menschen bei der Berechnung ihrer Pension benachteiligt werden könnten.
Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) drängt auf eine schnelle Reform der Pensionsaufwertung. Ingrid Reischl, die führende Sekretärin des ÖGB, weist darauf hin, dass Personen, die in den nächsten zwei Jahren ihren Ruhestand antreten, erhebliche Verluste erleiden könnten. Ihrer Meinung nach erreicht die Anpassung an die Teuerung die Rentenaufwertung nur verzögert.
Aufwertungsfaktor
Die Pensionskonto-Gutschriften, die Arbeitnehmer im Laufe der Jahre sammeln, erfahren jährlich eine Aufwertung. Der so genannte Aufwertungsfaktor, der das Einkommenswachstum der Sozialversicherungspflichtigen in Österreich widerspiegelt, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Dabei wird für die Aufwertung der Lohnzuwachs vom übernächsten bis zum vorletzten Kalenderjahr als Maßstab genommen. Das hat zur Folge, dass die Aufwertung zwei Jahre hinter der tatsächlichen Inflationsentwicklung zurückbleibt.
Inflationsrate
Voraussichtlich wird die Aufwertungszahl für das Jahr 2024 auf 3,5 Prozent geschätzt. Die bereits gezahlten Pensionen hingegen werden nach dem Gesetz an die Inflationsrate angepasst und werden für die Rentenanpassung 2024 voraussichtlich zwischen 9,5 Prozent und 10 Prozent liegen.
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Etwa 300.000 Menschen dürften jedoch bei der Berechnung ihrer Pension diesen Ausgleich vermissen. Reischl äußert die Befürchtung, dass all jene, die kurz davor stehen, 2023 oder 2024 in Pension zu gehen, praktisch dazu gedrängt werden, so früh wie möglich in den Ruhestand zu treten.
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