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UNFASSBAR

Gornji Vakuf-Uskoplje: 32-Jähriger schrieb sich selbst Hassparolen aufs Auto (FOTO)

Bugojno Danas
In einem Bericht von „Bugojno danas“ zeigte A.P. sein beschmiertes Auto. (FOTO: Screenshot/Youtube Bugojno Danas)

Am Montagmorgen erschienen in der bosnischen Stadt Gornji Vakuf-Uskoplje Hassparolen gegen Bosniaken auf Autos und Häusern. Im ganzen Land machte sich daraufhin Wut und Unverständnis breit. Inzwischen wurde auch der mutmaßliche Täter ausfindig gemacht. Überraschenderweise handelt es sich dabei um eines der vermeintlichen Opfer.

KOSMO berichtete von den Hassparolen, wie „Es wird noch Srebrenicas geben“, „Balijas werden nicht bleiben“ und „Es wird keine Balijas mehr geben“. (Anm. d. Verf.: Dabei handelt es sich um eine abwertende Bezeichnung für einen Bosniaken bzw. slawischen Muslimen.) Als wäre dies noch nicht genug, wurden die Autos und Häuser auch mit Hakenkreuzen versehen. Der damals noch unbekannte Vandale hatte sich als „Ustascha“ bezeichnet. Jetzt soll der mutmaßliche Täter ausgeforscht worden sein.

Wie die Landkreispolizei in Mittelbosnien mitteilte und klix.ba berichtete soll es sich bei dem vermeintlichen Täter um Adis P. (32) handeln, der eigentlich als Opfer dargestellt wurde. In einem Bericht von „Bugojno danas“ zeigte er sein beschmiertes Auto. Nun soll er wegen „Induzierung von ethnischem, rassistischem und religiösem Hass, Zwietracht oder Intoleranz“ verhaftet worden sein, heißt es in bosnischen Medienberichten.

Gornji Vakuf-Uskoplje befindet sich in Zentralbosnien und hat mehr als 22.000 Einwohner. Im Zuge des Jugoslawienkriegs kam es vor allem an diesem Ort zu heftigen Konflikten zwischen Bosniaken und Kroaten. Die Spannungen sind nach wie vor zu spüren. Heute leben dort 58 Prozent Bosniaken und 41 Prozent Kroaten.

*Es gilt die Unschuldsvermutung.