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GEISELNAHME AUTOBAHN

„Großer Nationalist und spielsüchtig“: Neue Details zu Geiselnehmer Fahrudin K.

(FOTOS: zVg.)

Gestern wurde der Serbe Fahrudin K. (30) festgenommen, nachdem er Reisende im Bus bedroht und als Geiseln genommen hatte. Nun wurden neue, verstörende Details über den Fall bekannt.

Fahrudin K. (30), der Autobahn-Geiselnehmer, hatte in seinem Heimatort Prijepolje in Serbien keinen guten Ruf. „Er hat oft Kaffee in einem örtlichen Café getrunken, ich kenne ihn nur vom Sehen, aber ich weiß, dass er ein großer Nationalist war und ich bin überhaupt nicht überrascht, dass er so etwas getan hat“, erzählte ein junger Mann aus dem Dorf. Vor seinem Auslandsaufenthalt in Deutschland arbeitete der 30-Jährige als Kellner in einer Bar in Prijepolje. Laut „Novosti“ war er ein leidenschaftlicher Glücks-Spieler. Die meiste Zeit in Prijepolje soll er in Casinos verbracht haben.

Fahrudin wurde gestern nach einem vierstündigen Drama auf der Autobahn zwischen Hilpoltstein und Greding festgenommen, weil er Passagiere angegriffen und bedroht hatte (KOSMO berichtete). Zunächst dachte man, er habe drei Fahrer des Busses als Geiseln genommen, doch das Unternehmen gab heute bekannt, dass die Fahrer absichtlich bei ihm geblieben sind, um die Fahrgäste zu retten. Die Passagiere rannten aus dem Bus, und er blieb bei den Fahrern. Beim Eintreffen der Polizei wurde er überwältigt und festgenommen und die Nacht über von der Polizei vernommen.

„Im Bus saßen 11 serbische Staatsbürger und drei Fahrer, ebenfalls serbische Staatsbürger. Sie reisten nach Belgrad. Die Ermittlungsergebnisse zeigen, dass der Tatverdächtige (30) aus dem Nichts den jungen Mann, der vor ihm saß und schlief, attackiert hatte. Er warf den jungen Mann (20) auf den Boden des Busses und begann, ihm auf den Kopf zu treten. Der Tatverdächtige schlug auch einem Mädchen (24) ins Gesicht. Während des Angriffs habe er den Passagieren mit dem Tod gedroht und viele andere nicht verwirrte Dinge gesagt“, teilte die Polizei mit.

Die Polizei gab an, dass der verletzte junge Mann im Krankenhaus behandelt wurde und das Mädchen leichte Körperverletzungen erlitt. „Bei der Vernehmung haben wir erfahren, dass die Fahrer aus eigener Initiative bei dem Verdächtigen im Bus geblieben sind“, teilte die Polizei ebenso mit.

Anklage wegen versuchten Mordes
Der serbische Staatsbürger wird wegen versuchten Mordes angeklagt und heute von einem Ermittlungsrichter vernommen, worauf eine Haftentscheidung folgt. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass der Verdächtige unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen psychoaktiven Substanzen stand. Alle Fahrgäste des Busses und der Fahrer wurden versorgt und übernachteten im Hotel. Es wird erwartet, dass sie heute nach Belgrad aufbrechen.