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Zollkrieg

Handelskrieg eskaliert: Autoindustrie vor globalem Chaos

Tesla Cybertrucks
FOTO: iStock/Brandon Woyshnis

Donald Trump setzt 25 % Zölle auf importierte Autos durch. Diese Entscheidung bedroht die globale Autoindustrie und könnte die Märkte erschüttern.

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, ab dem 2. April 25-prozentige Zölle auf den Import von Autos und Autoteilen zu erheben, wird weltweit tiefgreifende Auswirkungen haben. Diese Maßnahme betrifft alle Fahrzeuge, die nicht in den USA produziert werden. Zeitgleich plant Trump, weitere Gegenmaßnahmen gegen die Handelspartner der USA zu verkünden.

Da die Vereinigten Staaten der größte Absatzmarkt für europäische Autos sind, stellt dieser Schritt eine erhebliche Herausforderung für die europäische Autoindustrie dar, die fast ein Viertel ihrer Fahrzeuge in die USA exportiert. Auch Japan, dessen Wirtschaft stark vom Autoexport abhängt, wird voraussichtlich stark betroffen sein.

Die Organisation Autos Drive America warnt, dass die Zölle die Produktions- und Verkaufskosten in den USA erhöhen werden, was letztlich zu höheren Preisen, einer eingeschränkten Auswahl für Verbraucher und einem Rückgang der Arbeitsplätze in der Produktion führen könnte.

Elon Musk von Tesla äußerte auf der Plattform X, dass die Zölle die Kosten für Teile, die aus dem Ausland für Tesla-Fahrzeuge geliefert werden, erheblich beeinflussen werden. „Die Auswirkungen auf die Kosten werden nicht trivial sein“, betonte er.

Börsenreaktionen

An den Börsen reagierten die Aktienkurse empfindlich: Nachbörslich verloren die Aktien von General Motors 8 %, während Ford und Stellantis, die Muttergesellschaft von Chrysler, etwa 4,5 % einbüßten. In Asien verzeichneten Toyota Motor, Honda Motor und Hyundai Motor einen Rückgang von etwa 3 %.

Jährlich exportiert die Europäische Union Autos und Teile im Wert von 56 Milliarden Euro in die USA, was die USA zum wichtigsten Exportmarkt für die europäische Autoindustrie macht. Die Einführung der 25 % Zölle bedroht diesen Handel erheblich und könnte die Preise der importierten Autos in den USA direkt erhöhen. Dies könnte die Nachfrage senken und die Hersteller dazu zwingen, die Produktion zu drosseln oder auf andere Märkte auszuweichen.

Die Anderson Economic Group prognostiziert, dass die Autopreise in den USA um 3.500 bis 12.000 Dollar steigen könnten. Betroffen sind dabei nicht nur importierte europäische und asiatische Fahrzeuge, sondern auch in Kanada und Mexiko hergestellte Autos sowie amerikanische Fahrzeuge, die ausländische Teile enthalten.

In Europa sind amerikanische Autos, abgesehen von Tesla, kaum vertreten. Tesla betreibt eine Fabrik in Deutschland, was bedeutet, dass sich dort kaum etwas ändern wird. Allerdings betrifft die Diskussion auch Komponenten wie Batterien für Elektrofahrzeuge, die hauptsächlich in China hergestellt werden. Sollten diese durch zusätzliche Zölle teurer werden, würden auch die Autos im Endpreis steigen.

Europäische Herausforderungen

Während Trumps Zölle die Preise in Europa nicht direkt beeinflussen, könnten sie die Produktionsstrategien und Marktstrategien der europäischen Hersteller verändern. Hersteller, die die Produktion nicht in die USA verlagern, könnten gezwungen sein, ihre Produktion zu drosseln, was zu Engpässen und Preiserhöhungen führen würde. Auch Zulieferer könnten ihre Preise anheben, um Verluste auf dem US-Markt auszugleichen, was sich wiederum auf die Autopreise in Europa auswirken könnte.