Ein Essenslieferant in Villach stoppte mutig einen Amoklauf mit seinem Auto. Sein schnelles Handeln verhinderte Schlimmeres, doch die Tragödie bleibt.

Zeuge der Bluttat
Alaaeddin Alhalabi, ein 42-jähriger Syrer in Villach, fand sich unerwartet in einer dramatischen Situation wieder, als er eine Essenslieferung ausführen wollte. In der Lederergasse, Villach, wurde er Zeuge eines Amoklaufs. „Ich wollte gerade eine Bestellung abholen, als ich das ganze Blut und zwei verletzte Personen am Boden liegen sah“, schildert Alhalabi die schockierenden Momente gegenüber der „Krone“.
Ohne zu zögern, entschied er sich, den mit einem Messer bewaffneten Täter mit seinem Auto niederzufahren. „Es hat ihn einige Meter weggeschleudert, dann ist er am Boden liegen geblieben“, beschreibt Alhalabi die Situation. Sein Handeln zielte darauf ab, den Täter daran zu hindern, in Richtung Innenstadt zu gelangen, wo sich Kinder auf der Straße befanden. „Er wollte in Richtung Innenstadt, da waren Kinder auf der Straße – das konnte ich nicht zulassen“, erklärt er.
Bedauern und Missverständnisse
Alhalabi äußerte Bedauern darüber, nicht schneller gehandelt zu haben, um den Tod eines 14-Jährigen zu verhindern. „Wenn ich schneller gewesen wäre, wäre der 14-Jährige vielleicht nicht tot …“, sagte er. Inmitten des Chaos schlugen Passanten auf sein Lieferauto ein, da sie fälschlicherweise annahmen, er sei der Täter. „Passanten schlugen auf mein Auto ein – sie dachten, ich wäre der Böse“, berichtet der Familienvater. In Wirklichkeit verhinderte er Schlimmeres – und vielleicht weitere Tote.
Integration und Hoffnung
„Ich habe selber Kinder, wir haben alle geweint, weil der 14-Jährige gestorben ist!“, so der in Villach lebende Syrer. Er verurteilt den Täter, der ebenfalls Syrer ist, und betont, dass er und viele andere gut integriert in Österreich leben. „So sind wir nicht! Ich lebe seit Jahren gut integriert hier, und viele andere auch. Ich hoffe, die Menschen vergleichen uns nicht mit dem Täter!“
Alhalabi wünscht sich, in Frieden in Österreich leben zu können und sieht sich selbst nicht als Held. „Jeder hätte so reagiert!“, meint er abschließend.
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