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NEBENWIRKUNG

Herzerkrankungen nach Corona-Impfung in Österreich

(FOTO. iStock)

Nach Israel, sind nun auch in Österreich Fälle von Herzerkrankungen nach einer Corona-Schutzimpfung aufgetreten. In allen sechs Fällen handelte es sich um eine Herzmuskelentzündung nach einer Impfung mit den Stoffen von AstraZeneca und Biontech/Pfizer.

In Israel waren Berichten zufolge von der sogenannten Myokarditis immer mehr Männer unter 30 Jahren betroffen. Daraufhin hatte das israelische Gesundheitsministerium Untersuchungen aufgenommen. Konkret ging es um 62 Fälle bei mehr als fünf Millionen Impfungen in dem Land. Die meisten Patienten sind wieder fit, zwei, eine 22-Jährige frau und ein 35-jähriger Mann, sind allerdings an den Folgen verstorben.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Pfizer, sie seien “sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/BioNTech erhielten”. “Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/BioNTech darstellt,“ so das Unternehmen weiter.

Auch in Österreich sind nun ähnliche Tendenzen zu beobachten. Bis zum 23. April wurden insgesamt sechs Fälle gemeldet worden. Vier Mitteilungen an das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) betrafen das AstraZeneca-Vakzin, zwei Biontech/Pfizer. Insgesamt wurden bei 71 Geimpften in Österreich vermutete Nebenwirkungen als lebensbedrohend gemeldet, 34 nach einer Biontech/Pfizer Impfung, acht nach Moderna und 29 nach AstraZeneca. 327 Menschen mussten im zeitlichen Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung zudem ins Spital eingeliefert werden.

Gründe und Auslöser
„Am häufigsten wird die Herzmuskelentzündung von Viren verursacht“, gaben die Hirslanden Kliniken in Zürich bekannt. Auch von Sars-CoV-2 ist bekannt, dass es den Herzmuskel schädigen kann. Neben Viren kommen aber auch Bakterien, Pilze, rheumatische Erkrankungen, Bestrahlungen oder gewisse Medikamente als Auslöser in Frage. Ärzte sind sich einig, dass es sehr wichtig ist, sich nach einer Krankheit Zeit zu nehmen und sich auszukurieren: „Das Risiko, dass die Krankheitserreger Herzmuskel und Herzgefäße angreifen, besteht vor allem dann, wenn man seinem Körper nach einem Infekt nicht genügend Zeit lässt, sich zu erholen“, erklärt Dr. Christian Gingert. Auch eine Impfung kann zu einer Herzmuskelentzündung führen, da sie durch Autoimmunreaktion auftreten könne, erklärt die deutsche Immunologin Dr. Christine Falk. Nämlich wenn die Immunreaktionen dazu führen, dass es zu entzündlichen Prozessen im Herzmuskel und den umgebenden Geweben und Blutgefäßen kommt.