Wien und besonders Niederösterreich kämpfen derzeit mit den überwältigenden Wassermengen der letzten Tage. Die anhaltenden Regenfälle haben ihr Tribut gefordert und in vielen Bereichen zu kritischen Situationen geführt.
Das Wiener Rückhaltebecken Auhof, zuständig für die Speicherung von Regenwasser, hat seine maximale Kapazität erreicht. Mit einer Speichermöglichkeit von 1.160.000 Kubikmetern ist das Becken aktuell vollkommen gefüllt. Dieses Rückhaltebecken liegt an der Grenze zwischen dem 13. und 14. Wiener Gemeindebezirk, nahe der Grenze zu Niederösterreich. Es schützt vorrangig den Wienfluss, da dieser aus dem Wienerwald stammt und somit bei starken Regenfällen erhebliche Wassermengen aufnehmen muss. „Jetzt fließt das Wasser ungebremst in die Wiener Innenstadt“, erläutert Thomas Kozuh-Schneeberger, Sprecher der Wiener Gewässer.
Wien Kanal annähernd ausgelastet
Ähnlich alarmierend ist die Situation bei Wien Kanal, dem städtischen Kanalsystem, das normalerweise bis zu 500 Millionen Liter Wasser aufnehmen kann. Josef Gottschall, Sprecher von Wien Kanal, informiert, dass dieses Volumen derzeit fast ausgeschöpft sei. „Ob das System die restlichen Tage des Unwetters durchhält, ist schwer zu sagen“, so Gottschall weiter. Gegenwärtig sind 33 Mitarbeiter und entsprechende Fahrzeuge im Einsatz, um verstopfte Straßenentwässerungen zu bereinigen und private Keller auszupumpen. Dennoch zeigt sich hier eine leichte Entspannung der Lage.
Erste Evakuierungen in Niederösterreich kennzeichnen die angespannte Lage in dieser Region. Die Grenznähe zu Wien bedeutet, dass Wassermassen aus Niederösterreich zusätzlich Belastung für die Wiener Rückhaltesysteme bedeuten. Die Hochwassersituation wird ebenfalls von der städtischen Abteilung MA 45 beobachtet und gemeldet. „Im Donauraum ist die Lage wieder unter Kontrolle“, berichtet Kozuh-Schneeberger. Auch wenn es am Bereich der neuen Donau zu Überschwemmungen kam, seien diese Hochwassersituationen nicht kritisch. Der Pegel des Liesingbaches ist weitgehend unbedenklich.
Ausblick und Sicherheitswarnungen
Heutige Wetterprognosen deuten auf ein Nachlassen der Regenfälle am Nachmittag hin, wodurch künftig weniger Wasser hinzukommen könnte. Trotz der verbesserten Lage warnt die Wiener Berufsfeuerwehr weiterhin vor hochwasserführenden Gewässern und rät der Bevölkerung dringend, den Aufenthalt im Freien nach Möglichkeit zu vermeiden.
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