Am Sonntagnachmittag trat der NÖ Landesführungsstab erneut zusammen, um die aktuelle Hochwassersituation in Österreich zu besprechen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) eröffnete die Pressekonferenz, indem er sein tiefes Mitgefühl für die Angehörigen des bei einem Hochwassereinsatz verstorbenen Feuerwehrmannes ausdrückte. Gleichzeitig dankte er allen Helferinnen und Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz in diesen schwierigen Zeiten.
„Eine solche Hochwasser-Situation haben wir noch nie erlebt“, betonte Kanzler Nehammer und versprach, finanzielle Mittel aus dem Katastrophenfonds für die Bewältigung der Krise freizugeben. Er versicherte, dass allen betroffenen Menschen vor Ort geholfen werde.
Beispiellose Hochwassersituation und Unterstützung aus dem Katastrophenfonds
Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach den Einsatzkräften ihren Dank aus und lobte die Zusammenarbeit innerhalb der „Sicherheitsfamilie“. Sie hob hervor, dass die Hauptaufgabe nun darin bestehe, Menschenleben zu retten. Unterstützung erhalte Niederösterreich aus den angrenzenden Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Kärnten. Leider könne man bezüglich der Hochwassersituation keine Entwarnung geben, da der Regen in der Region weiterhin anhalte.
Politische Einigkeit in Krisenzeiten
In der aktuellen Situation ziehen Kanzler, Landeschefs, Bürgermeister und Opposition an einem Strang. Der politische Wahlkampf ruht seit dem Wochenende – eine Tradition, welche die Solidarität in Krisenzeiten in Österreich verdeutlicht. Die Arbeit der Einsatzorganisationen, welche das Rückgrat des Landes bilden, wird besonders hervorgehoben. Dabei wird jedoch auch auf den oft herrschenden Mangel an erforderlicher Ausrüstung und Fahrzeugen hingewiesen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, Herzen und Geldbörsen für Spenden zu öffnen.
Im Wienerwald sind mehrere Gebiete aufgrund von Überflutungen nur schwer erreichbar, und in Grub mussten Menschen von eingeschlossenen Stellen gerettet werden. Auch in Mödling und im Industriezentrum gab es zahlreiche Auspumparbeiten. Mehrere Straßenzüge sind aktuell für den Pkw-Verkehr gesperrt. Besonders betroffen ist der Bezirk Lilienfeld, der derzeit von außen nicht erreichbar ist, wie die Gemeinde auf Facebook mitteilt. Während die Zufahrt zum Landesklinikum Lilienfeld über die B20 möglich bleibt, wurde der Bus- und Zugverkehr in der Region eingestellt.
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