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„Ich glaube an die Werte meines Opas“: Alija Izetbegovićs Enkelin geht in die Politik

(FOTO: zVg.)

Nađa Berberović Dizdarević befindet sich auf der Kandidatenliste der Partei der demokratischen Aktion (Stranka demokratske akcije – SDA) bei der kommenden Gemeinderatswahl in Sarajevo.

Mit ihrer Kandidatur tritt Berberović Dizdarević in die Fußstapfen ihres Großvaters Alija Izetbegovićs. Die Kunsthistorikerin und Direktorin des Museums „Alija Izetbegović“ erklärte gegenüber „Klix.ba“, warum sie sich entschied, in die Politik zu gehen:

„Mit einer aktiven und direkten Teilnahme an Entscheidungsprozessen kann ich am besten dazu beitragen, den kulturellen Wert der Stadt Sarajevo zu erhalten und zu fördern, beginnend mit der Altstadt als ihrem historischen und kulturellen Kern. Ich bin fest davon überzeugt, dass Sarajevo ein ‚europäisches Jerusalem‘ ist, eine einzigartige Kombination aus Ost und West. Als solches müssen wir es schützen und fördern und aktiv an der Stärkung des Kulturtourismus arbeiten“, sagte sie.

„Ich glaube an die politischen Werte meines Großvaters“
Berberović Dizdarević betonte, dass eine lokale Kandidatur der ganz natürliche Anfang ihrer politischen Karriere sei und angesichts der Tatsache, dass ihr Großvater die SDA gründete, war es klar, dass sie sich dieser Partei anschließen werde.

Ihr Ziel ist es, das politische Erbe von Alija Izetbegović fortzuführen und sich für die dieselben Werte einzusetzen. „Die SDA ist meine logische Wahl, da ich an die Grundideen glaube, für welche diese Partei steht. Außerdem glaube ich fest an die universellen menschlichen Werte, für welche sich Alija Izetbegović eingesetzt und gekämpft hat“, resümierte die Jungpolitikerin.

Izetbegovićs Rolle für Bosnien-Herzegowina
Alija Izetbegović kam 1925 in Bosanski Šamac zur Welt und wuchs in Sarajevo auf. 1990 gründete der Jurist die Partei der demokratischen Aktion (SDA), die bei den ersten freien Wahlen als Sieger hervorging. Izetbegović wurde daraufhin Vorsitzender des Staatspräsidiums.

Am 1. März 1992 verkündete Bosnien-Herzegowina seine Unabhängigkeit vom jugoslawischen Bundesstaat. Am 17. April 1992 erfolgte die internationale Anerkennung Bosnien-Herzegowinas. Unmittelbar danach ereignete sich der schrecklichste Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg auf europäischem Boden. Ende 1995 unterzeichnete Izetbegović zusammen mit Slobodan Milošević und Franjo Tuđman das Friedensabkommen von Dayton, die Grundlage für den heutigen Staat Bosnien-Herzegowina.