Start News Chronik
UNVERSTÄNDLICH

In Pflegeheim wurden Impfdosen einfach weggeschmissen

IMPFUNG_CORONA
Symbolbild (FOTO: iStock)

Die Diskussion um die Frage, wer wann und wo mit der Impfung dran ist, hat einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht: In einem Heim in Ostösterreich sollen mehrere Impfdosen einfach weggeworfen worden sein.

In den letzten Tagen sorgten Berichte über Impfvordrängler immer wieder für Unverständnis und Aufregung in der Bevölkerung. So konnte man etwa, wenn man Geld dafür bezahlte, oder ein politisches Amt innehatte scheinbar ganz einfach auf der Liste der zu impfenden Patienten nach oben rutschen. Doch nun gibt es einen neuen Höhepunkt in der Impfneid-Debatte: In einem Heim in Ostösterreich sollen mehrere Impfdosen einfach weggeworfen worden sein, wie der Kurier.at berichtete.

In der Vorwoche – als die Berichte von sich vordrängelnden Bürgermeistern aus Oberösterreich oder Vorarlberg noch gar nicht bekannt waren – spielte sich in einem Pflegeheim in Ostösterreich ein weiterer Skandal ab, den Kurier.at am gestrigen Sonntag ans Licht brachte: Laut einem anonymen Informanten und Arzt sollen dort Impfdosen ungenutzt entsorgt worden sein – und das auf Anweisung der Heimleitung.

Fünf Dosen waren am Ende des Tages übrig
Der anonyme Informant ist in besagtem Pflegeheim Arzt und betreut dort auch ältere Menschen. Er selbst sei kein Bediensteter des Heims, aber regelmäßig im Heim anwesend. Am Ende eines Tages, an dem im Heim bereits Impfungen an ältere Bewohner verabreicht worden sind, kam es zu einem Gespräch zwischen dem Informanten und der Ärztin, die die Impfungen verabreicht hatte. Sie erzählte, dass an diesem Tag fünf Dosen übrig geblieben sind. Da der Informant und selbst Arzt sehr häufig im Heim sein muss, schlug die Impfärztin vor: „Komm, ich impfe dich.“ Immerhin seien ja noch Dosen übrig geblieben. Doch…

… sie wurden weggeworfen
In diesem Augenblick erhob eine anwesende Heimschwester Einspruch. Es sei nicht gestattet, fremde Personen zu impfen. Da die beiden Ärzte der Aussage nicht glauben wollten, ging die Schwester nochmals zur Heimleitung, um Rücksprache zu halten. Doch der Leiter blieb bei seiner Anordnung: Vor den Augen der beiden Ärzte wurden die fünf Impfdosen weggeworfen. Der Arzt habe die Information an den KURIER weitergegeben, weil er auf die schreckliche Verunsicherung im Umgang mit derartigen Entscheidungen aufmerksam machen wollte, nicht um im konkreten Fall einen Sündenbock anzuprangern.

Quellen und Links: