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REFORM

Inflation: So hoch steigen Sozial- und Familienleistungen 2025 an

FOTO: iStock/BeritK
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Ab dem 1. Januar 2025 treten in Österreich umfassende Neuerungen in den Bereichen Sozialleistungen, Gesundheit und Tierschutz in Kraft. Diese Maßnahmen beinhalten erhöhte finanzielle Unterstützungen, Reformen zur Gesundheitsversorgung und strengere Regelungen im Tierschutz.

Pensionen und sozialen Leistungen

Zum Jahresbeginn profitieren rund 2,3 Millionen Pensionisten von einer Erhöhung ihrer Bezüge um 4,6 Prozent, was einer Anpassung an die Inflation entspricht. Diese Anhebung gilt auch für sämtliche Sozial- und Familienleistungen, darunter Pflegegeld, Kinderbeihilfen und Förderungen für Schüler und Studierende. Der Ausgleichszulagen-Richtsatz für Mindestpensionen wird auf monatlich 1.273,99 Euro brutto angehoben.

Alleinerziehende und Alleinverdienende

Neuerungen bringen auch einen zusätzlichen Absetzbetrag für Alleinerziehende und Alleinverdienende mit niedrigen Einkommen: pro Kind und Monat gibt es dauerhaft 60 Euro. Sozialminister Johannes Rauch betont, dass beispielsweise Alleinerziehende mit zwei Kindern und Teilzeitarbeit von den Anpassungen um insgesamt rund 1.100 Euro im kommenden Jahr profitieren.

Gesundheitsreform

Die Gesundheitsreform erfährt ebenfalls bedeutende Fortschritte. Zusätzliche 600 Millionen Euro fließen in die Bundesländer, um Reformen in Krankenhäusern voranzutreiben. Weitere 300 Millionen Euro sind für die Sozialversicherung vorgesehen, um bundesweit einheitliche Vertragsbedingungen sowie zusätzliche Kassenstellen und Primärversorgungseinheiten zu schaffen.

Elektronische Gesundheitsakte (ELGA)

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung des Gesundheitssystems: Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) wird um eine Gesundheitsapp erweitert, die Patientendaten wie Diagnosen und Laborwerte übersichtlich darstellt. Eine Videokonsultationsmöglichkeit soll zudem über die Gesundheitshotline 1450 eingeführt werden.

Menschen mit Behinderungen

Für mehr Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen starten erste Pilotprojekte zu „Lohn statt Taschengeld“, die den Übergang in den regulären Arbeitsmarkt erleichtern sollen. Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern müssen ab Anfang Januar einen Barrierefreiheitsbeauftragten benennen, um die Einhaltung inklusiver Maßnahmen sicherzustellen. Ab Mitte 2025 treten zudem neue Standards des Barrierefreiheitsgesetzes in Kraft, die digitale und finanzielle Dienstleistungen für Blinde und Gehörlose barrierefrei zugänglich machen.

Tierschutzregelungen

Im Bereich des Tierschutzes treten strengere Vorschriften zur Bekämpfung von Qualzucht und illegalem Welpenhandel in Kraft. Die 2024 verabschiedete Heimtiernovelle sieht vor, dass der Handel und die Einfuhr von Tieren mit Qualzuchtmerkmalen verboten werden. Gleichzeitig nimmt die wissenschaftliche Qualzuchtkommission ihre Arbeit auf, um die Einhaltung dieser neuen Regelungen zu gewährleisten.

Quelle: OTS Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)