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LANDTAGSWAHL

FPÖ-Hofer hält Regierungsbeteiligung für wahrscheinlich

FOTO: BKA/Andy Wenzel
FOTO: BKA/Andy Wenzel

Norbert Hofer, Spitzenkandidat der Freiheitlichen Partei (FPÖ), blickt zuversichtlich auf die bevorstehende Landtagswahl am 19. Jänner im Burgenland. Sein Ziel ist klar: die FPÖ aus der Opposition heraus in eine Regierungsposition zu führen.

Mit einer starken Überzeugung gibt sich Hofer siegessicher: „Ich gehe davon aus, dass wir regieren werden“. Er verweist in einem aktuellen APA-Interview darauf, dass seiner Meinung nach eine Regierungsbeteiligung wahrscheinlich ist, während ein Verbleib in der Opposition eher unwahrscheinlich erscheint.

Koalitionen und Politische Strategie

Bereits vor der Wahl zeigt sich Hofer offen für Koalitionen mit der SPÖ und der ÖVP. In seiner Karriere habe er sowohl positive als auch negative Erfahrungen mit beiden Parteien gemacht. Er betrachtet die Warnungen der SPÖ hinsichtlich einer möglichen Koalition mit der ÖVP als Versuch, die Kernwählerschaft in turbulenten Zeiten zu stabilisieren. „Ich muss das nicht machen, weil ich wachse ja gerade sehr stark“, erläutert Hofer seine positive Entwicklung.

Wahlziele in Form von Prozenten oder spezifischen Stimmenzahlen möchte Hofer nicht benennen. Die Freiheitlichen streben ein deutliches Plus gegenüber dem Ergebnis von 9,8 Prozent bei der letzten Wahl 2020 an. Für Hofer steht fest: Am Ende sind es die Wählerinnen und Wähler, die entscheiden. Sein Anspruch ist es, dort gute Politik zu machen, wo sie ihm ermöglicht wird.

Politische Perspektiven

Auch falls die FPÖ in der Opposition bliebe, käme ein Rückzug Hofers in die Bundespolitik nicht in Frage. Eine Kandidatur für die Bundespräsidentenwahl 2028 schließt er aus, da dies zeitlich nicht mit seinem Engagement im Burgenland vereinbar wäre. Langfristig zeigt er jedoch Offenheit für einen erneuten Anlauf auf das höchste Amt im Staat, solange er sich in seiner aktuellen Position wohlfühlt. „Ich würde sehr ungern weggehen, auch in zehn Jahren“, verspürt er eine Verbundenheit zu seiner Heimatregion.

Zusammenarbeit auf Landesebene

Hofer unterstreicht die Bedeutung einer konstruktiven Zusammenarbeit auf Landesebene und hebt die gute Gesprächsbasis mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hervor. Dennoch kritisiert er die allgemeine Zerstrittenheit innerhalb der SPÖ und zwischen dem Burgenland und Wien. Auch internationale Beziehungen sind ihm wichtig, etwa seine Verbindung zu Ungarns Regierungschef Viktor Orbán.

Landesbudget neu strukturieren

Im Falle eines Regierungsmandats plant Hofer, das Landesbudget neu zu strukturieren, um es an die neuen Herausforderungen anzupassen. Er betont die Notwendigkeit eines ausgewogenen Staatsanteils in der Wirtschaft, im Gegensatz zur Politik von Doskozil, die auf stärkeres staatliches Engagement setzt. Im Bereich Gesundheit und Pflege sieht Hofer Handlungsbedarf: Der Personalmangel solle schon durch frühzeitige Thematisierungen in Schulen angegangen werden.

Standortpolitik stärken

Darüber hinaus will Hofer die Standortpolitik stärken, um mehr Unternehmen ins Burgenland zu ziehen. Er hebt die Sicherheit als wichtigen Standortvorteil hervor und vertritt weiterhin eine restriktive Asylpolitik, wobei er auf eine Rückkehr syrischer Flüchtlinge nach einem Regimewechsel in Syrien hofft.

Trotz aktueller Umfragewerte, die die SPÖ mit 47 Prozent deutlich vor der FPÖ bei 25 Prozent sehen, bleibt Hofer optimistisch. Er behält seine positive Grundhaltung und verweist darauf, dass Umfragen oft nicht das endgültige Wahlergebnis darstellen. „Das ist meine Lebenseinstellung und ich kann das nur weiterempfehlen“, so Hofer über seine Zuversicht.