In Österreich sind noch rund 6,8 Milliarden Schilling im Umlauf, die oft unerwartet auftauchen. 2024 wurden bereits 18,4 Millionen Schilling umgetauscht, und eine Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum des Schillings ist für 2025 geplant.
Trotz der Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999 und seiner Umwandlung in Bargeld im Jahr 2002, zirkulieren in Österreich immer noch erhebliche Schilling-Beträge. Diese alten Währungen sind weiterhin in Umlauf und werden regelmäßig umgetauscht. Nach Angaben der Österreichischen Nationalbank (OeNB) beläuft sich dieser Betrag auf rund 6,8 Milliarden Schilling. Umgerechnet etwa 496 Millionen Euro. Diese alten Währungen verstecken sich oftmals in unerwarteten Orten wie Sofaritzen, zwischen Buchseiten oder in ungetragenen Kleidungsstücken.
Nicht abreißende Nostalgie
Zwischen Januar und November 2024 wurden insgesamt 18,4 Millionen Schilling in 1,3 Millionen Euro umgetauscht, ein Betrag, der im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen zeigt. Von den noch umlaufenden Schillingbeträgen entfallen etwa drei Milliarden auf Banknoten und 3,8 Milliarden auf Münzen. Bei Hausräumungen auf Dachböden oder in Kellern tauchen häufig die 1.000-Schilling-Noten, umgangssprachlich als „Blaue“ bekannt, sowie die „Mozarts“, die 5.000-Schilling-Noten, auf.
20-Schilling-Noten
Einige der meistumgetauschten Banknoten zwischen Januar und November waren die 20-Schilling-Noten mit dem Porträt von Moritz M. Daffinger, wovon 23.413 Stück umgetauscht wurden, und die 100-Schilling-Noten mit Eugen Böhm von Bawerk mit 20.983 Exemplaren. Auch kleinere Nominale, wie die 1-Schilling-Münzen, fanden Anklang; 850.000 Stück wurden im selben Zeitraum umgetauscht.
Monatlich etwa 1,5 Millionen Schilling
Monatlich kommen circa 1,5 Millionen Schilling zur Umwandlung in Euro, was das Fortbestehen der Schilling-Nostalgie unterstreicht. Dies kann ein sentimentaler Blick in die Zeit sein, als der Schilling von 1925 bis zur Einführung des Euro die österreichische Hartwährung darstellte, ab den 1970er-Jahren sogar an die D-Mark gebunden war.
100-jähriges Jubiläum
Für Liebhaber des Schillings gibt es in der zweiten Jahreshälfte 2025 ein besonderes Highlight: Das Geldmuseum der OeNB in Wien plant eine Ausstellung, die dem 100-jährigen Jubiläum der Schillingeinführung gewidmet ist. Der Schilling hatte damals die durch die Nachkriegszeit entwertete Krone abgelöst, die Währung der k.u.k. Monarchie, deren Währungsraum nach dem Ersten Weltkrieg zerfallen war.
Fakten in Zahlen
Zur Aufklärung für jüngere Generationen: Ein Schilling war in 100 Groschen unterteilt, wobei die kleinste verbreitete Münze das „Zehnerl“ war, also zehn Groschen, was einem Gegenwert von 0,007 Euro beziehungsweise 0,7 Cent entspricht. Die Umrechnungskonstante für den Euro war festgelegt auf 1 Euro gleich 13,7603 Schilling.
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