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Enthüllungen

Jahrzehnte unter Verschluss: Trump öffnet endlich Kennedy-Akte

Eine Statue von John F. Kennedy vor dem Massachusetts Statehouse in Boston.
EPA-EFE/CJ GUNTHER

Nach Jahrzehnten der Geheimhaltung öffnet sich ein neues Kapitel: Tausende Dokumente zum Kennedy-Attentat werden auf Trumps Anweisung freigegeben.

Das amerikanische Nationalarchiv hat mehr als 10.000 Seiten an Dokumenten zur Ermordung von Senator Robert F. Kennedy freigegeben. Die Veröffentlichung erfolgte auf Anweisung von Präsident Donald Trump im Rahmen seiner Initiative, bislang unter Verschluss gehaltene Informationen zu historischen Attentaten zugänglich zu machen.

Robert F. Kennedy Jr., Sohn des ermordeten Senators und derzeit US-Gesundheitsminister, begrüßte die Entscheidung: „Die Offenlegung der RFK-Dokumente ist ein notwendiger Schritt, um das Vertrauen in die amerikanische Regierung wiederherzustellen.“ Kennedy Jr. hatte zuvor mehrfach Zweifel an der offiziellen Darstellung des Attentats geäußert und die Theorie vertreten, sein Vater sei von mehreren Tätern und nicht – wie offiziell festgehalten – von einem Einzeltäter erschossen worden.

Trumps Transparenzinitiative

Die am Freitag freigegebenen Unterlagen sind Teil eines umfassenderen Transparenzvorhabens der Trump-Administration. Das Nationalarchiv hatte bereits zuvor Dokumente zum Attentat auf Präsident John F. Kennedy veröffentlicht, der 1963 – einige Jahre vor seinem Bruder Robert – ermordet wurde.

Die Regierung hat zudem angekündigt, auch vertrauliche Aufzeichnungen zur Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr. öffentlich zugänglich zu machen. Auf Anfragen, wann mit der Veröffentlichung dieser Dokumente zu rechnen sei oder ob weitere Unterlagen zu den Attentaten auf die Kennedy-Brüder folgen werden, hat das Nationalarchiv bislang nicht reagiert.

Keine Unterstützung für Mehrtäter-Theorie

Die nun veröffentlichten Dokumente enthalten zahlreiche bislang digital nicht zugängliche Ermittlungsakten, liefern jedoch nach ersten Auswertungen keine eindeutigen neuen Beweise, die die offizielle Theorie eines Einzeltäters substanziell widerlegen würden. In den Akten wird Sirhan Sirhan weiterhin als alleiniger Täter benannt, der Robert F. Kennedy am 5. Juni 1968 im Ambassador Hotel in Los Angeles erschoss.

Zwar werden in den freigegebenen Regierungsunterlagen auch alternative Hypothesen und frühere Ermittlungsansätze thematisiert, doch für eine grundlegende Neubewertung der Geschehnisse fehlen bislang belastbare Hinweise.

Die Veröffentlichung sorgt dennoch für intensive öffentliche Debatten in den USA, da viele Bürger weiterhin die offizielle Version anzweifeln und sich von der Archivöffnung mehr Transparenz und Aufklärung erhofften.