In Frankreich sorgt ein Prozess gegen einen ehemaligen Mediziner für Entsetzen. Joël L., ein ehemaliger Chirurg, steht im Mittelpunkt eines der schockierendsten Missbrauchsfälle der französischen Geschichte.
Der Fall geriet 2017 in die Öffentlichkeit, als der frühere Chirurg wegen der Vergewaltigung eines sechsjährigen Nachbarskindes und zweier seiner Nichten angeklagt wurde. Diese enthüllten den Missbrauch gegenüber ihren Eltern, was zu umfangreichen Ermittlungen führte. Bei der Durchsuchung von Joël L.s Wohnsitz fand die Polizei hunderttausende pornografische Bilder sowie detaillierte Aufzeichnungen seiner Taten.
Zwischen 1989 und 2014 missbrauchte er im Norden Frankreichs während seiner Tätigkeit als Chirurg systematisch Patienten. Seine Opfer, wie in seinen akribisch geführten Tagebüchern festgehalten, waren größtenteils minderjährig, viele von ihnen unter Anästhesie während operativer Eingriffe.
Umschweifende Ermittlungen und erdrückende Beweise
Die Ermittlungen offenbarten das erschreckende Ausmaß seiner Taten: Von 299 identifizierten Opfern waren 256 jünger als 15 Jahre. Die tatsächliche Anzahl der Betroffenen wird jedoch weitaus höher eingeschätzt, wobei etliche Fälle bereits verjährt sind.
Die detaillierten Aufzeichnungen von Joël L. bieten den Ermittlern wichtige Einblicke in die Verbrechen und untermauern die Anklagen gegen ihn. Seit seiner Inhaftierung im Jahr 2017 sitzt der heute 73-Jährige bereits hinter Gittern. Im Jahr 2020 erfolgte eine erstmalige Verurteilung zu 15 Jahren Freiheitsstrafe wegen Vergewaltigung in vier Fällen.
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