Start News Chronik
NEUE DETAILS

Joggerin getötet: So wurde Hund „Elmo“ zum Killer

JOGGERIN_HUND
Symbolbild (FOTO: iStock)

Die Bewohner von Naarn im Machlande (Bezirk Perg) sind noch immer geschockt und voller Bestürzung, zwei Tage nachdem eine 60-jährige Joggerin von einem Hund namens „Elmo“ getötet wurde. Die genauen Umstände der Attacke sind noch unklar, und die Gemeinschaft sucht nach Antworten auf die drängende Frage: Wie konnte es zu diesem tragischen Vorfall kommen?

Die Besitzerin des Amerikanischen Staffordshire Terriers „Elmo“, die bei dem Versuch, die Joggerin zu retten, schwer verletzt wurde, steht im Zentrum der polizeilichen Ermittlungen. Berichten zufolge wurde „Elmo“ von seinen Besitzern gezielt zum Kampfhund ausgebildet. Der Hund war zum Zeitpunkt des Angriffs angeleint und trug keinen Maulkorb.

Forderungen der Tierschutzorganisation „Pfotenhilfe“

Die tragischen Ereignisse haben auch die Mitarbeiter der Tierschutzorganisation „Pfotenhilfe“ tief getroffen. Besonders erschreckend ist für sie die Tatsache, dass „Elmo“ durch sogenanntes „Schutzhundetraining“ auf Aggressivität abgerichtet wurde. Die „Pfotenhilfe“ fordert nun ein Verbot solcher Trainingsmethoden, die einen Hund zur „lebenden Waffe“ machen.

„Jegliche Rassediskussionen erübrigen sich spätestens dadurch, waren aber auch davor immer schon überflüssig, weil es eben keine aggressiven Rassen gibt. Und daher verwenden wir auch die Bezeichnung ‚Kampfhunderassen‘ nicht“, betont Johanna Stadler, die Chefin der „Pfotenhilfe“. Sie verweist auf einen Vorfall aus dem Jahr 2019, bei dem ein belgischer Schäferhund in Wiener Neustadt einen Soldaten getötet hat und betont: „Wenn es um Tiere geht, ist nach wie vor immer und ausschließlich der Mensch das Problem! Insbesondere dann, wenn er unschuldige Tiere zu lebenden Waffen macht.“

Stadler äußert „null Toleranz“ gegenüber „dieser grausamen und unmenschlichen Abrichtung auf Schärfe“ und fordert Tierschutzminister Johannes Rauch auf, „noch diesen Herbst ein längst überfälliges Verbot für ‚Schutzhundeausbildung‘ zu verhängen – zum Schutz von Tier und Mensch, wie im aktuellen Fall.“

Forderungen nach einheitlichen Regeln für die Haltung von Hunden

Die Debatte um einheitliche Regelungen für die Haltung von Hunden ist nicht neu und wird durch den tragischen Vorfall in Naarn im Machlande erneut entfacht. Aktuell sind die sicherheitspolizeilichen Bestimmungen in den einzelnen Bundesländern maßgeblich.

Das Gesundheitsministerium, das für Tierschutz zuständig ist, hält die bestehenden Bestimmungen für „durchaus zielführend und streng“. Dennoch wäre eine Vereinheitlichung „durchaus wünschenswert, weil dies auch eine Erleichterung für Tierhalterinnen und -halter darstellen würde“, so ein Sprecher des Ministeriums.

Die Diskussionen über einheitliche Regeln für die Haltung solcher Hunde gehen weiter, während die Gemeinschaft von Naarn im Machlande versucht, das tragische Ereignis zu verarbeiten und nach Antworten sucht.