Im Zentrum Londons sorgt die Umnutzung der historischen katholischen Kirche St. Mary Aldermary zum Host Café für Diskussionen. Während Kaffeefans die gotische Kulisse feiern, hinterfragt eine kritische Minderheit die Zweckentfremdung eines Gotteshauses.
St. Mary Aldermary, 1510 gegründet und nach dem Großen Brand von 1666 wieder aufgebaut, vereint gotische Architektur mit Sir Christopher Wrens Einflüssen. Die Kirche bleibt im Originalzweck erhalten, wird jedoch seit der Eröffnung des Host Cafés 2012 auch zum Ort des Kaffeegenusses.
Host Café öffnet werktags, am Wochenende jedoch nicht. Neben traditionellen Kuchen bietet es auch diverse Kaffeevariationen. Kritiker betonen, dass dies nicht das eigentliche Problem ist.
Gläubige empört
Die einzigartige Atmosphäre und die begehrte Lage machen das Café besonders während der Mittagszeit populär, aber das Bild von Kaffeebechern zwischen den Kirchenbänken ruft bei Gläubigen Verstimmung hervor.
Die Transformation von Kirchen zu kommerziellen Einrichtungen, insbesondere die Möglichkeit von zahlungspflichtigen Arbeitsplätzen im Host Café, wirft Fragen zur Respektierung spiritueller Stätten auf. Die zunehmende Kommerzialisierung stellt die traditionsreiche Bedeutung der Kirche infrage und offenbart die Spannung zwischen religiöser Tradition und dem wachsenden Einfluss des kommerziellen Wandels.
St. Mary Aldermary, als Ort des Gebets oder als Kaffeehaus spiegelt die ambivalente Beziehung zwischen Tradition und dem sich wandelnden Stadtbild wider, wo Geschichte und Kommerz um die Vorherrschaft kämpfen.
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