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Kommt ein Handyverbot an unseren Schulen?

(FOTO: iStock/Drazen Zigic)
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Immer mehr Länder, darunter Griechenland, Italien, die Niederlande und jetzt auch Belgien, haben ein Verbot von Smartphones während des Unterrichts eingeführt. In Österreich liegt die Entscheidung jedoch bei den einzelnen Schulen, ob Mobiltelefone im Unterricht erlaubt sind.

Verbot bereits in mehrere EU-Ländern

Nicht nur in Frankreich werden Maßnahmen ergriffen, um den Einfluss von Smartphones im schulischen Umfeld einzuschränken. Die Regelung verbietet es Mobiltelefone in den Unterricht zu bringen. Dies ist Teil der landesweiten Bemühungen, die Nutzung von Smartphones in Schulen zu regulieren und einen störungsfreien Lernort zu gewährleisten. Auch Belgien hat kürzlich ähnliche Verbote eingeführt. Damit reiht sich das Land in die Liste der europäischen Staaten wie Griechenland, Italien und die Niederlande ein, die Maßnahmen für ein generelles Handyverbot an Schulen beschlossen haben.

Empfehlung des Ministeriums

Im Gegensatz zu diesen Ländern verfolgt Österreich einen anderen Ansatz. Hierzulande liegt die Entscheidung über die Nutzung von Mobiltelefonen im Unterricht in der Hand der einzelnen Schulen. Es gibt kein landesweites Verbot, sondern lediglich Empfehlungen des Bildungsministeriums. Diese raten den Schulen, klare und transparente Regeln für den Umgang mit Handys zu etablieren, um den Unterricht nicht zu stören und die Konzentration der Schüler zu fördern.

In einer vom Bildungsministerium ausgeschickten Broschüre steht: „Das Handy ist ein Ablenkungsfaktor, daher hat es im Unterricht am Tisch nichts verloren. Flugmodus oder besser ausschalten ist der richtige Weg, um eine Störung des Unterrichts zu verhindern. Was den Unterricht stört, ist der Lehrperson auf Verlangen zu übergeben und darf bis zum Ende der Unterrichtsstunde abgenommen bleiben.“

So sehen es die Parteien vor der Wahl

Auch im Vorfeld der Nationalratswahl am 29. September werden ähnliche Forderungen laut. Im Wahlprogramm der FPÖ heißt es: „Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, sollen Schüler ihre Mobiltelefone während des Unterrichts abgeben.“ Die ÖVP hingegen möchte laut ihrem Wahlprogramm ein Verbot prüfen lassen. Im türkisen Papier wird betont, dass Direktorinnen und Direktoren gestärkt werden sollen, und „im Rahmen der Schulautonomie soll unter anderem das Verbot von Handys in Unterrichtszeiten geprüft werden.“

Unterschiedliche Wege zum selben Ziel

Während einige europäische Länder auf strikte Verbote setzen, steht in Österreich die Eigenverantwortung der Schulen im Vordergrund. Beide Ansätze verfolgen das Ziel, die Bildungsqualität zu verbessern und die Ablenkung durch Smartphones zu minimieren. Es bleibt abzuwarten, welche Strategie sich langfristig als die effektivere erweisen wird.