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Gesundheitsstudie

Krebs-Schutz durch Alltagsbewegung: 7.000 Schritte täglich verändern alles!

Schrittzähler
FOTO: iStock/laymul

Eine aktuelle US-Studie mit knapp 85.000 britischen Teilnehmern im durchschnittlichen Alter von 63 Jahren liefert neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Alltagsbewegung und Krebsrisiko.

Das Forschungsteam um Alaina Shreves vom Nationalen US-Krebsinstitut in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland wertete gemeinsam mit Kollegen aus Großbritannien und Portugal Daten aus der UK Biobank (britische Gesundheitsdatenbank) aus. Die Probanden trugen zu Studienbeginn eine Woche lang einen Bewegungsmesser. Während der anschließenden Beobachtungszeit von durchschnittlich 5,8 Jahren wurden bei 2.633 Teilnehmern Krebserkrankungen diagnostiziert.

Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer Analyse auf alltägliche körperliche Aktivitäten wie Einkaufen oder Hausarbeit – nicht auf sportliche Betätigung. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der täglichen Schrittzahl und dem Krebsrisiko. Ab etwa 7.000 Schritten täglich sank die Erkrankungsrate um elf Prozent im Vergleich zu Personen mit 5.000 Schritten.

Optimale Schrittzahl

Eine weitere Steigerung auf 9.000 Schritte reduzierte das Risiko um zusätzliche 16 Prozent, wie das Deutsche Ärzteblatt berichtet. Ein bemerkenswertes Ergebnis der im British Journal of Sports Medicine veröffentlichten Studie: Die umgekehrte Beziehung zwischen Schrittzahl und Krebsrisiko erreicht bei etwa 9.000 Schritten täglich ein Plateau. Eine darüber hinausgehende Alltagsbewegung brachte keinen zusätzlichen präventiven Nutzen.

Mögliche Wirkmechanismen

Die genauen Wirkmechanismen sind noch nicht vollständig geklärt. Experten vermuten, dass körperliche Aktivität die Blutspiegel von Östrogen und Wachstumsfaktoren senken könnte. Zudem reduziert Bewegung den Insulinspiegel – ein Hormon, das mit Krebsentstehung in Verbindung gebracht wird.

Ein geringeres Körpergewicht durch mehr Bewegung kann außerdem unterschwellige Entzündungsprozesse dämpfen, die nicht nur mit Krebs, sondern auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Gefäßverkalkung in Zusammenhang stehen.

Betroffene Krebsarten

Eine weitere britische Studie mit ähnlichem Umfang liefert ergänzende Erkenntnisse zu spezifischen Krebsarten. Die Forschung mit knapp 80.000 UK-Biobank-Teilnehmern zeigte, dass die präventive Wirkung körperlicher Aktivität besonders bei ernährungs- und aktivitätsbedingten Krebsarten ausgeprägt ist. Dazu zählen vor allem Darmkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterkrebs.

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Intensität macht den Unterschied

Interessanterweise stellten Wissenschaftler fest, dass nicht nur die Schrittzahl, sondern auch die Bewegungsintensität entscheidend ist. Bei moderater bis intensiver körperlicher Aktivität sanken die Krebsrisiken deutlich stärker als bei leichten Alltagsaktivitäten. Die Kombination aus regelmäßiger intensiver Bewegung und gesunder Ernährung konnte die Risikoreduktion sogar von 18 Prozent auf bis zu 26 Prozent steigern.