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KRIEG

Lejla Damon: „Ich bin ein Vergewaltigungsbaby“

Die Begegnung mit der leiblichen Mutter
Mit 19 Jahren beschloss Lejla Damon ihre Geburtsstadt zu besuchen. Eine Krankenschwester erinnerte sich noch an sie. „Du bist diejenige, die es hier raus geschafft hat“, entgegnete sie Lejla. Im Oktober 2017 konnte die britische Botschaft den Wohnort von Lejla Damons Mutter herausfinden. Zuerst haben die beiden nur über Briefe kommuniziert. Doch Lejla wollte die Frau sehen, die sie zur Welt brachte. Sie trafen auch aufeinander und konnten sich so schrittweise kennenlernen. Lejla Damon hat mit dieser Begegnung ihre Wurzeln erfahren. Nach wie vor gibt es Dinge die Lejla nicht weiß. Wer hat ihre Mutter vergewaltigt? Wie ist sie aus dem Konzentrationslager in Foča nach Sarajevo gekommen? Ihre Mutter leidet an Epilepsie und Parkinson.

Lejla Demon bewundert ihre leibliche Mutter, von der sie so wenig weiß. Eine Frau die nach wie vor, sowohl emotionale als auch physische Schmerzen, vom Krieg davon trägt, hat beschlossen weiter zu leben. Die 25-Jährige nahm an den Srebrenica-Gedenkfeierlichkeiten in England teil und sprach über ihre Geschichte. Für sie steht jedoch fest, dass sie über Vergewaltigungen, Genozid und Krieg reden muss. „Wer, wenn nicht ich?“, so Lejla Damon.