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Schadensersatz

Kuh-Attacke: Klage nach teurer Rettungsaktion

(FOTO: iStock/Uwe Moser)
(FOTO: iStock/Uwe Moser)

Die 65-jährige Petra M. aus Hürth in Nordrhein-Westfalen hat sich ihren Wanderausflug ins idyllische Stubaital sicherlich anders vorgestellt. Statt der ersehnten Ruhe und Erholung in der alpinen Natur wurde sie Opfer einer Kuh-Attacke. Jetzt fordert sie Schadenersatz und klagt einen mittlerweile verstorbenen Hirten sowie die Agrargemeinschaft.

„Es war ein sonniger Vormittag im Juni 2022, als ich mit meinem Mann den Pilgerweg zum Kloster Maria Waldrast wanderte“, erinnert sich Petra M. Auf dem Rückweg zur Bergstation in Mieders kam es dann zum unerwarteten Angriff. „Obwohl wir Abstand hielten, hat mich eine hellbraune, fast rosafarbene Kuh, von hinten attackiert“, erzählt die Deutsche. Sie beschreibt die Szene als traumatisch: „Eine wutschnaubende Kuh hat sich plötzlich auf mich geworfen und schlug immer wieder mit ihrem Schädel auf meinen Kopf ein. Ich dachte, dass ich in diesem Moment sterben würde.“

Ihr Ehemann reagierte geistesgegenwärtig und verteidigte seine Frau mit einem Ast gegen das aggressive Tier. „Wäre mein Mann nicht eingeschritten, wüsste ich nicht, ob ich noch leben würde“, so Petra M.

Teure Rettungsaktion

Die Folgen des Angriffs waren gravierend: „Zum Glück hatte ich keine Brüche oder inneren Verletzungen, jedoch schwere Prellungen, Schnitte und Quetschungen an Händen, Armen, Schultern und Rücken. Im Gesicht waren die linke Gesichtshälfte und das Auge zugeschwollen“, berichtet die Wanderin. Die Kosten für die Rettungsaktion und die medizinische Behandlung belaufen sich auf über 6000 Euro.

Doch nicht nur die körperlichen und finanziellen Folgen belasten Petra M., auch die psychischen Narben sind tief. „Noch immer habe ich Angst, wenn ich Kühe sehe“, gesteht sie.

Kuh-Attacke in Österreich: Frau verletzt!

Fünfjährige niedergetrampelt

Die Frau ist entsetzt, dass die Behörden den Fall nicht weiter verfolgten. Unsere Recherchen haben nämlich ergeben, dass bereits vor der Attacke auf mich in dem Gebiet zwei deutsche Touristen von Kühen verletzt wurden. Auch danach kam es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen. Zuletzt wurde eine erst Fünfjährige niedergetrampelt!“, empört sich Petra M.

Insgesamt soll es in den vergangenen drei Jahren sieben Verletzte durch Kuhangriffe gegeben haben. Petra M. hat nun einen Anwalt eingeschaltet und fordert 15.000 Euro Schadenersatz.

Die angeklagte Agrargemeinschaft und ein Landwirt, der als Zeuge auftrat, weisen die Vorwürfe zurück. „Im Stall habe ich sogar meine Kinder oft mitgenommen. Zudem waren meine Kühe laut Auskunft des Hirten am 20. Juni 2022 zwei Kilometer weg, bei einem Vorfall 2021 bereits abgetrieben“, verteidigt sich der Landwirt. Nachdem ein Kind verletzt wurde, ließ er seine Kühe jedoch schlachten.