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Kurz-Film

KURZ – Der Film: Kontroverse um Interviewmethoden und Inhalt

Sebastian Kurz
(Foto: EPA/ANTHONY ANEX)

Im September startet der Film „KURZ – Der Film“ in den österreichischen Kinos. Bereits im Vorfeld sorgt das Porträt über den Ex-Kanzler Sebastian Kurz für Aufregung. Insbesondere die Interviewmethoden des Regisseurs Sascha Köllnreitner werden kritisiert. Der Regisseur weist die Vorwürfe zurück.

Die Aufregung um den Film „KURZ – Der Film“ reißt nicht ab. Im Zentrum der Kritik stehen die Interviewmethoden, mit denen der Regisseur Sascha Köllnreitner die Protagonist:innen für den Film gewonnen hat. So berichtet der ehemalige Bundeskanzler Christian Kern, er sei unter der Annahme angeworben worden, es handle sich um eine internationale Koproduktion für einen Streamingdienst.

Ähnlich äußerte sich die NEOS-Politikerin Stephanie Krisper, die für einen Dokumentarfilm über die österreichische Politik der letzten Jahre angefragt wurde, in dem Sebastian Kurz nur am Rande eine Rolle spielen sollte.

Stellungnahme des Regisseurs

Köllnreitner zeigt sich überrascht von den Vorwürfen. Er erklärte gegenüber PULS 24: „Es hat zum Zeitpunkt des größten Teils der Interviews danach ausgesehen, dass der Film auf einem großen Streamer zuerst erscheint.“ Dass der Film nun doch in den Kinos startet, begründet er mit langwierigen Verhandlungen mit den Streamingdiensten. Laut Köllnreitner ist es durchaus üblich, dass ein Projekt als Fernsehfilm beginnt und im besten Fall schließlich im Kino gezeigt wird.

Die breit gefächerte Themenlage

Der Regisseur betont, dass der Film nicht nur über Sebastian Kurz, sondern auch über breitere politische und gesellschaftliche Themen wie die „Boulevardisierung der Medien“ oder die Veränderungen in der Politik der letzten zehn Jahre sprechen wird. Ich habe im Vorfeld mit allen Protagonist:innen lange Gespräche über den Film geführt und darin festgehalten, dass die ‚politische Zeit von Sebastian Kurz‘ Thema des Films sein sollte“, sagt Köllnreitner.

Trotz der Kritik bleibt Köllnreitner bei seiner Linie: „Der Film ist nicht einseitig. Er ist aus der ‚Sicht eines Filmemachers und nicht eines politischen Beraters‘. Ich will ein ‚differenziertes, kritisches Porträt über eine der polarisierendsten Politiker-Persönlichkeiten unserer Zeit‘ machen.“

Er betont zudem, dass er dem Ex-Kanzler aus persönlicher Überzeugung sehr kritisch gegenüberstehe und keine Nähe zu seiner Ideologie oder Politik habe.

Die Protagonist:innen haben den Film noch nicht gesehen, was die Situation zusätzlich erschwert. Durch die Art des Marketings könnte der Eindruck entstehen, dass der Film eine einseitige Berichterstattung sein könnte – eine Annahme, die Köllnreitner vehement zurückweist.