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WEITER HARTER KURS

Kurz über Afghanen: „Energieaufwand für Integration nicht leistbar“

(FOTO: BKA/Dragan Tatic)

Bundeskanzler Sebastian Kurz beharrt weiterhin auf seinem restriktiven Kurs in Sachen Flüchtlingspolitik, insbesondere was Menschen aus Afghanistan angeht.

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ bekräftigte Bundeskanzler Sebastian Kurz einmal mehr seine harte Linie zum Thema Flüchtlingspolitik, insbesondere was Menschen aus Afghanistan angeht:  „Unsere Position ist realistisch: Die Integration der Afghanen ist sehr schwierig und erfordert einen Energieaufwand, den wir uns nicht leisten können“, erklärte der ÖVP-Chef. Er beharrt weiterhin darauf, keine afghanischen Flüchtlinge mehr aufzunehmen, sowie auf die Notwendigkeit von Hilfe vor Ort.

Europas Außengrenzen dichtmachen
„Es gibt nicht mehr die Flüchtlingsströme wie vor sechs Jahren. Wir müssen das Geschäftsmodell der Menschenhändler brechen, illegale Migranten an den Außengrenzen stoppen und sie in ihre Herkunftsländer oder in sichere Drittländer bringen“, sagte Kurz weiter zu „La Stampa“.

„Es stimmt nicht, dass wir nicht solidarisch sind“
Auf die Kritik vieler angesprochen, dass die harte Linie der Bundesregierung nicht solidarisch sei, antwortete Kurz: Allein in diesem Jahr sind etwa 8.000 Flüchtlinge über die noch offene Balkanroute in unser Land gekommen, ein Fünftel davon aus Kabul“. Und weiter: „Wenn die Leute sagen, dass wir nicht solidarisch sind, dann stimmt das nicht. Wir konzentrieren uns auf die Unterstützung der Nachbarländer Afghanistans und stellen 20 Millionen Euro für diesen Zweck bereit: Schutz und Hilfe für die Afghanen in der Region“, so der Kanzler.

Kickl-Kritik zu Kurz: Alles „Schall und Rauch“
Die Aussagen von Kurz zur Balkanroute kommentierte FPÖ-Obmann Herbert Kickl via Aussendung folgendermaßen: „Damit gibt der ÖVP-Obmann offen zu, dass seine viel strapazierte Heldensage von der Balkanroute, die er quasi im Alleingang geschlossen haben will, nichts weiter ist als Schall und Rauch.“ Die österreichische Grenze sei durch das Wirken von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) „löchrig wie ein mottenzerfressener Vorhang geworden“, so Kickl. Er war in der ÖVP-FPÖ-Regierung unter Kurz 2017-19 selbst einmal Innenminister.

Quellen und Links: