Die Partei LINKS geht in Wien gegen illegale Airbnb-Vermietungen vor, um den Wohnraum für die Wienerinnen zu sichern. Sie sammeln Anzeigen von betroffenen Anwohnerinnen und fordern strengere Maßnahmen, um die Zweckentfremdung von Wohnraum zu verhindern.
Unter dem Motto „Homes not Hotels“ setzt sich die Partei LINKS in Wien aktiv gegen illegale Airbnb-Vermietungen ein. Laut einer Statistik der Arbeiterkammer werden aktuell rund 14.000 Wohnungen in der Stadt über Plattformen wie Airbnb vermietet. Diese Zahl entspricht dem gesamten Wohnraum im 18. Bezirk und verknappen somit dringend benötigten Wohnraum, was die Mieten weiter steigen lässt. Die Partei kritisiert die Stadtpolitik, die diese Praxis weiterhin duldet und die Anwohner im Stich lässt.
Sondergenehmigungen
„Wir haben gesehen, dass die Maßnahmen der Stadt nicht reichen. Die Kontrollen sind zu selten“, sagt Daniel Harrasser, Bezirksrat von LINKS im 3. Bezirk und Initiator der Aktion „Homes not Hotels“. Er hebt hervor, dass immer wieder Sondergenehmigungen erteilt werden, wodurch die betroffenen Wohnzonen faktisch zu klein sind, um den Bedarf der Wienerinnen zu decken. „Diese Wohnungen fehlen den Wienerinnen und treiben unsere Wohnkosten in die Höhe“, so Harrasser weiter.
1.400 Anzeigen
Seit dem Herbst 2024 ruft LINKS zur Sammelklage gegen illegale Airbnb-Vermietungen im 3. Bezirk auf. „Wir haben in unserer Sammelaktion 1.400 Anzeigen gesammelt und damit etwa 10 Prozent der illegalen Airbnbs in Wien gemeldet“, erklärt Harrasser. Diese Daten wurden anonymisiert an die Behörden weitergeleitet.
Polizei kann nichts tun
Doch die Auswirkungen auf die betroffenen Anwohner sind dramatisch. Eine Anrainerin, die seit zwei Jahren gegenüber einem Haus mit mehreren Airbnb-Wohnungen lebt, berichtet: „Seit zwei Jahren wird das halbe Haus an Tourist*innen vermietet. Wir leben mit dem Lärm bis spät in die Nacht und dem Müll, der hinterlassen wird. Die Polizei kann nichts tun, weil man genau im richtigen Moment anrufen muss.“ Sie kritisiert die Untätigkeit der Behörden und der Bezirkspolitik: „Wir sind auf uns allein gestellt. Die Stadt Wien ist gefragt.“
Im Gemeinderat gegen Zweckentfremdung
Die Partei LINKS fordert eine drastische Änderung der Wiener Wohnpolitik. „Die Wohnpolitik der Stadt muss sich wieder an den Bedürfnissen der Bewohner*innen orientieren“, erklärt Angelika Adensamer, LINKS-Sprecherin und Spitzenkandidatin zur Gemeinderatswahl. Sie kündigt an, dass LINKS im Gemeinderat gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum vorgehen werde, insbesondere durch die Einführung harter Einschränkungen für Kurzzeitvermietungen. „Denn Wohnungen sind zum Wohnen da“, so Adensamer abschließend.
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