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ÖSTERREICH

Lockdowns versagen: Infektiologe will alles wieder aufsperren

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Ein heimischer Corona- Infektiologe betont, dass Lockdowns „nicht mehr viel“ bringen würden. Aus diesem Grund solle langsam, aber kontrolliert, geöffnet werden.

„Lockdowns bringen nicht mehr viel hinsichtlich der Kontrolle des Infektionsgeschehens,“, erklärt der Innsbrucker Corona-Experte und Direktor der Uni-Klinik für Innere Medizin, Günter Weiss, gegenüber der APA. Auch der verlängerte Lockdown in Ost-Region werde „nicht mehr viel hinsichtlich der Kontrolle des Ansteckungsgeschehens“ bringen, so der Experte: „Die Effizienz dieser Lockdowns hat sich abgenutzt.“

Weiss betont, man solle kontrolliert und langsam alles öffnen, als Lockdowns immer wieder zu verlängern. Im ersten Schritt habe der Lockdown im Vorjahr nach Coronaausbruch noch gewirkt, es habe damals eine „Schockstarre“ in Österreich gegeben, sagt Weiss. Die Wirkung sei im November 2020 zwar langsam zurückgegangen, aber er habe trotzdem noch funktioniert. Beim dritten Lockdown habe sich aber „nicht mehr viel bewegt“.  

Die Gründe sind für den Arzt ein geänderter Wille und ein geändertes Verhalten, Lockdowns noch einzuhalten. Die Bewegungsdaten zeigen: Im ersten Lockdown sei kaum jemand draußen gewesen, beim zweiten habe sich nur noch eine Minderheit abgetrennt und im dritten habe es so gut wie keinen Wandel gegenüber Tagen ohne Lockdown gegeben. „Leider nicht mehr viel bringen“ werde deshalb der bis zum 2. Mai verlängerte Ost-Lockdown in Wien und Niederösterreich.

„Wo man es sich von den Krankenhauskapazitäten her leisten kann“, solle es deshalb kontrollierte Öffnungsschritte geben, sagt Weiss. Auch in Ost-Region Österreichs könne man damit aus der „Abwärtsspirale“ kommen. Weiss betont: Für die Menschen muss eines klar sein, „dass sie durch ihr Verhalten Teil der Lösung sind und nicht Teil des Problems“.