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INTERVIEW

Marko Goranović: „Die NBA ist mein größter Traum!“

Marko Goranovic
(FOTOS: Pero Bogdanovic)

Das große österreichische Ausnahmetalent Marko Goranović misst mit seinen 17 Jahren unglaubliche 2,02 Meter und stammt ursprünglich aus Požarevac (Serbien). Im KOSMO-Interview erzählte er von seinen Basketball-Anfängen, seinem Weg ins Nationalteam und selbstverständlich auch von seinen großen Zukunftsplänen.

Wer hat dein Talent für da Basketballspielen entdeckt?
Mein Opa, als ich 8 Jahre alt war. Ich habe davor Fußball gespielt und irgendwie hat er gemerkt, dass mir das Ganze keinen Spaß macht. Er war es auch, der mir vorgeschlagen hat, es mit Basketball zu probieren. Und bereits von Anfang an lief es mit dem Körbe werfen viel besser als mit dem Tore schießen. Dank meines Großvaters habe ich das Basketballspielen kennen und lieben gelernt.

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In den Gängen der Istanbuler Sinan Erdem-Arena sind Aufsteller der FIBA ausgestellt, welche die größten Erfolge der Nationalmannschaften bei dem Europameisterschaften zeigen.

Hast du mit deinem Großvater auch deine ersten Körbe geworfen?
Ja mein Opa hat mich geschnappt und wir sind in den Hybler- oder Herderpark gegangen, um etwas zu trainieren. Dort haben ich dann auch regelmäßig mit den anderen Kindern Basketball gespielt und mich mit ihnen gemessen. Einige von ihnen haben den Sport auch bis heute weiterverfolgt. Ein guter Freund, zum Beispiel, erhielt ein Basketball-Stipendium in den USA und spielt an einer High School. Mit ihm bin noch regelmäßig in Kontakt und er gibt mir auch immer wieder wertvolle Tipps.

„Marko ist sehr ehrgeizig und talentiert. Wir wollen ihm – wie schon einigen Spielern zuvor – das Rüstzeug für eine Profi-Karriere mitgeben“, so sein Coach Hubert Schmidt.

Stammst du aus einer Sportlerfamilie?
Eigentlich haben alle nur in ihrer Freizeit Sport betrieben, keiner hat es in irgendeiner Weise auf professioneller Ebene versucht. Meine drei jüngeren Cousins spielen jedoch auch Basketball. Sie sind allerdings noch sehr jung vielleicht wird ja aus ihnen einmal ein Superstar.

Dein Ziel ist es mit Sicherheit einmal Profi-Basketballer zu werden. Bietet Österreich die Möglichkeiten dazu? Beziehungsweise hast du einen Plan B parat?
Wenn man wirklich gut ist und in der österreichischen ersten Liga spielt, so kann man theoretisch schon davon leben. Allerdings ist die Bundesliga im Vergleich zu anderen Ländern bei weitem nicht so stark. Mein Ziel ist höher gesteckt. Die NBA wäre ein Traum, obwohl ich mich euch mit der EuroLeague zufrieden geben würde (lacht). Einen anderen Plan als Basketball habe ich derzeit nicht, zuerst werde ich die Schule, das Ballsportgymnasium fertig machen und dann mal weiterschauen.

Wie bekommst du die Schule und die Trainings unter einen Hut?
Das Ballsportgymnasium in Erdberg ist eine Art Ganztagsschule. Unser Tag beginnt mit einer zweistündigen Trainingseinheit: eine Stunde Kraftkammer und eine Stunde Individualtraining. Danach folgt das Mittagessen und vier Stunden ganz normaler Unterricht. Gleich direkt im Anschluss haben wir wieder zwei Stunden Team-Training. Ich komme dann erst immer sehr spät nach Hause. Das ganze Programm geht von Montag bis Freitag und am Wochenende haben wir natürlich Matches, in der Wiener und österreichischen Liga. Man muss seine Zeit gut planen und effektiv sein, bei allem was man tut, sonst schafft man das nicht.

„Letztes Jahr als erstes österreichisches U16-Nationalteam zur EM nach Bulgarien. Ein großer Erfolg für den Basketball in Österreich“ – Marko.

Bei welchem Verein hast du zu spielen begonnen, bzw. wo spielst du jetzt?
Angefangen habe ich beim UKJ Rockets Simmering. Das war jedoch nicht der richtige Verein für mich, weshalb ich dann zu den WAT 3 Capricorns gewechselt habe. Zwei Jahre habe ich für sie gespielt, allerdings hatte ich immer das Gefühl, nicht so gut gefördert zu werden. Auf der Suche nach einem neuen Klub habe ich mich für die Vienna D.C Timberwolves entschieden, da sie die beste Nachwuchsakademie in Österreich bieten. Außerdem kommen auch der erste österreichische NBA Spieler Jakob Pöltl und der Bayern München-Star Marvin Ogunsipe aus der Wolves-Schule.

Was waren deine größten sportlichen Erfolge und wie kam es zur Einberufung ins Nationalteam?
Besonders stolz bin auf meine zwei österreichischen Meistertitel, welche ich zusammen mit meinem Team zwei Jahre in Folge gewonnen habe und selbstverständlich auch auf die Tatsache, dass ich bereits mit 16 Jahren in der 2. Bundesliga gespielt habe. Zum Nationalteam kam ich dank meines Trainers, der mich dem Nationalteam-Coach vorgestellt bzw. vorgeschlagen hat. Beim Sichtungstraining vergangenes Jahr habe ich dann überzeugt und wurde einberufen. Jetzt spiele ich in der Kategorie U18. Außerdem fuhren wir letztes Jahr als erste U16-Nationalteam zur EM nach Bulgarien, was ein großer Erfolg für den österreichischen Nachwuchsbasketball war.

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Wer ist deine größte Unterstützung bzw. dein größter Fan?
Meine gesamte Familie steht voll und ganz hinter mir. Allerdings ist mein Großvater mit Abstand mein größter Fan. Er begleitet mich zu jedem Spiel und gibt mir immer tolle Ratschläge. Allerdings gibt es auch hinter die Ohren, wenn mich einmal am Feld nicht so gut beweise.

Was steht nun als Nächstes an? Was sind deine Pläne?
Ich möchte bei meinem jetzigen Verein auf jeden Fall meine Position in der Starting Five mit allen Mittel verteidigen. Talente werden auf allen größeren Turnieren und bei den Matches immer wieder gesichtet. Vielleicht ergibt sich ja in nähere Zukunft etwas. Mir wurde ein Stipendium in Madrid angeboten, welches ich aber abgelehnt habe, da ich zuerst einmal die Schule in Österreich beenden möchte. Ich bin noch jung, da kommt mit Sicherheit noch etwas!