Ein Vorfall in einer Berliner McDonald’s-Filiale erregte Aufmerksamkeit, als einer Transfrau der Zugang zur Damenumkleide verwehrt wurde. Über ein Jahr nach dem Vorfall wurde eine Einigung vor dem Arbeitsgericht erzielt: McDonald’s zahlt 16.500 Euro an die Betroffene und beendet das Arbeitsverhältnis.

Eskalation am Arbeitsplatz
Kylie Divon begann ihre Arbeit bei McDonald’s im Jahr 2019 und identifizierte sich zunächst als nichtbinär, wobei sie sowohl die Männer- als auch Frauen-Toilette zum Umziehen nutzte. Ab 2020 wollte Divon schließlich nur noch mit „sie“ angesprochen werden und informierte schließlich auch ihre Vorgesetzten im Juli 2023 darüber. Sie trug nun ausschließlich Frauenkleidung.
Die Situation spitzte sich zu, als eine muslimische Kollegin Divon den Zugang zur Damenumkleide verweigerte und mit der Info, ihr sei egal, wie sie „obenrum“ aussehe, denn untenrum sehe es anders aus. Diese Vorwürfe wurden von der Kollegin abgestritten, was zu weiteren Spannungen führte.
Rechtliche Auseinandersetzung
Vor Gericht bekräftigte Divon, dass sie von der Leitung kaum Unterstützung erfahren habe. Der Filialleiter erklärte ihr stattdessen, dass ein Mann eben ein Mann bleibe. Er würde sich auch nicht wohlfühlen, wenn eine Person die Männerumkleide verwende, „die sich als Mann fühle, aber eindeutig kein Mann sei.“ Die vorsitzende Richterin wertete diese Aussagen als diskriminierend. Sie äußerte allerdings Zweifel daran, dass daraus ein feindliches Arbeitsumfeld entstanden sei, das eine Schadenersatzforderung rechtfertigen würde.
Die Rechtsvertreterin von McDonald’s lehnte die Diskriminierungsvorwürfe ab: „Es war niemandem bekannt, dass die Klägerin in die Damenumkleide möchte und sich als Transfrau betrachtet.“. Als Lösung wurde vorgeschlagen, dass alle Mitarbeiter vor dem Betreten der Umkleiden anklopfen sollten, was zunächst auch von Divon akzeptiert schien.
Gerichtlicher Vergleich
Ein Vorschlag von Divons Anwältin führte schließlich zu einem Vergleich, der eine Entschädigungszahlung seitens McDonald’s und die Beendigung des Arbeitsverhältnisses vorsah. Der Vorschlag wurde von McDonald’s angenommen und der Fall damit zu einem Abschluss gebracht.
Divon drückte über soziale Medien ihre Erleichterung darüber aus, dass der Konflikt beendet ist, und beschrieb den Abschluss dieses Kapitels in ihrem Leben.
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