Archäologen bergen Schätze von venezianischem Handelsschiff vor Dubrovnik. Obwohl das Schiffswrack aus dem 17. Jahrhundert bei der Elafiti-Insel Kolocep vor Dubrovnik bereits seit 1997 bekannt ist und zahlreiche Taucher den Meeresgrund erkundet haben, offenbart es erst jetzt seine wahren Schätze.
Ein Expertenteam der Universität Zadar untersucht in Zusammenarbeit mit amerikanischen Kollegen systematisch das historische Wrack, das einst der Taucher Neno Medic entdeckte und meldete.
„Das Schiff lief sicher mit wertvoller Fracht aus Venedig aus“, erklärt Forschungsleiterin Irena Radic Rossi von der Universität Zadar. Was dem Schiff allerdings bei Ratac auf Kolocep zum Verhängnis wurde, bleibt rätselhaft.
„Nach der offiziellen Meldung 1997 tauchten in Dubrovnik mehrere private Sammlungen auf, die die außergewöhnliche Bedeutung dieses Fundorts bestätigen“, fügt die Wissenschaftlerin hinzu.
Überraschende Funde
Die Taucher stoßen bei ihrer Arbeit ständig auf neue Überraschungen. “Wo immer man hinschaut, tauchen Dinge auf. Marino hat heute ein Siegel gefunden, und wir entdecken Bleiplomben direkt an der Oberfläche – man kann hier überall mit Unvorhergesehenem rechnen“, berichtet Taucher Marko Lete gegenüber dem kroatischen Rundfunk HRT.
Besonders beeindruckend sind die geborgenen Glasfiguren, darunter ein Engel mit blauen Flügeln, der selbst die erfahrensten Teammitglieder in Staunen versetzt.
„In unseren 20-jährigen Karrieren haben wir so etwas noch nie entdeckt“, gesteht Taucher Marino Brzac.
Historische Raritäten
Die Fundstücke umfassen Schmuck, Vasen, Glasperlen und zahlreiche Bronzegewichte. Eine absolute Rarität in der Unterwasserarchäologie stellt das erhaltene Schießpulver dar. „Das war für mich eine echte Überraschung, da sich Schießpulver unter Wasser normalerweise fast nie erhält“, betont Piotr Bojakowski vom amerikanischen Texas A&M College of Arts and Sciences.
„Daneben gibt es Messgewichte, bronzene Handelsgewichte mit Siegeln, die wichtige Informationen über den Fundort liefern können, sowie Millionen von Glasstücken.“
Trotz nicht dokumentierter Besuche und illegaler Entnahmen von Artefakten will das Forscherteam seine Arbeit bis Mitte Juni fortsetzen.
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