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„Mehrere hundert Euro verloren“: Reiseunternehmen zockt Balkan-Community ab

(FOTO: zVg.)

Über die Weihnachtsferien reisen viele zu Verwandten und Bekannten in den Balkanländern. Darin sah ein Reiseunternehmen eine gute Möglichkeit, um die Balkan-Community auszunehmen.

Auf Social Media wird derzeit seit Tagen vor der Firma Prishtinajet gewarnt. Die Fluglinie bietet billige Verbindungen aus der Schweiz in den Kosovo. Zahlreiche User beschweren sich über Abzocke und schlechten Service.

Flüge verschoben, abgesagt und kein Geld zurück
Eine Leserin des Schweizer Mediums „20Minuten“ erzählte etwa, dass sie im Dezember zwei Flüge in den Kosovo gebucht hatte. Der Flug wurde zuerst verschoben und dann gänzlich gecancelt. Vor allem ihre Eltern seien extrem enttäuscht gewesen. „Mein Vater freut sich jedes Jahr unglaublich darauf, die Verwandten wiederzusehen“, so die 21-jährige Enesa.

Um ihrer Familie dennoch einen Besuch im Kosovo zu ermöglichen, buchte sie zwei neue Flüge für 1.500 Franken (rund 1.446 Euro). Vom Flugunternehmen Prishtinajet verlangte Enesa bereits das Geld für die abgesagten Flüge zurück. „Wir wissen nicht, ob wir unsere 700 Franken je wiedersehen.“

Ähnliches erlebte auch eine 26-Jährige, die über 400 Franken verloren habe. Ihre Schwester buchte bei Prishtinajet Flüge via Telefon und überwies das Geld. „Wir bekamen weder eine Flugnummer noch ein Ticket und wurden immer vertröstet.“

Generell wird derzeit in der albanischen Community im Kosovo heftig über die Fluglinie diskutiert, die die Nostalgie und den Weihnachtsstress ausnützen würde, um Kunden zu betrügen.

„Missverständnisse“
Die Fluglinie selbst weist jegliche Vorwürfe zurück und meint, dass es sich um „Missverständnisse“ handle. Das Problem sei nicht die Firma Prishtinajets selbst, sondern die Partneragenturen, die die Tickets verkaufen. Diese seien verantwortlich, wenn der Kunde nicht den bezahlten Service erhielten. „Alle Passagiere haben ein Anrecht auf einen alternativen Flug oder eine Rückerstattung des Geldes“, so das Unternehmen.