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Drogenschlag

Millionen-Coup: Wiener Polizei sprengt internationales Drogen-Imperium

Drogen Bargeld
(FOTO: LPD WIEN)

Sieben Festnahmen, 650.000 Euro Bargeld und 124,5 Kilogramm Suchtgift – die Wiener Polizei zerschlägt ein internationales Drogennetzwerk mit Verbindungen nach Spanien.

Ein Schlag gegen den internationalen Drogenhandel ist der Wiener Polizei gelungen. Die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität nahm sieben mutmaßliche Schmuggler fest. Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Beamten mehr als 650.000 Euro Bargeld, 124,5 Kilogramm Suchtgift, zwei Waffen sowie ein gefälschtes Dokument, wie die Polizei am Samstag bekannt gab.

Die Ermittlungen führten am 11. April zu weiteren Festnahmen in Wien-Simmering und im niederösterreichischen Vösendorf. Drei slowakische Staatsangehörige im Alter von 33, 34 und 35 Jahren sowie ein 54-jähriger ungarischer Staatsbürger wurden verhaftet. Sie sollen für den Transport der Drogen von Spanien nach Österreich verantwortlich gewesen sein.

Im Rahmen der verdeckten Ermittlungen stoppten die Einsatzkräfte einen verdächtigen Lastkraftwagen in Simmering und entdeckten darin rund 119 Kilogramm Marihuana, etwa 200 Gramm Haschisch und 830 Euro Bargeld. Der 54-Jährige erschien kurz darauf mit knapp 330.000 Euro am mutmaßlichen Übergabeort und wurde festgenommen. Bei ihm fanden die Beamten zusätzlich ausländische Währungen.

Die slowakischen Verdächtigen wurden nahe eines Einkaufszentrums in Niederösterreich gefasst. Sie stehen im Verdacht, die Drogenlieferungen über einen Messenger-Dienst koordiniert zu haben.

Erste Festnahmen

Die Polizeiaktionen begannen bereits Anfang April. Am 2. April nahmen Beamte im Zuge einer Schwerpunktaktion in Wien-Leopoldstadt einen 52-jährigen Ukrainer fest. Nach einem Hinweis hatten sie ihn observiert. Den Ermittlungen zufolge soll er ein Fahrzeug für Schmuggelfahrten genutzt haben.

Die Auswertung seines Mobiltelefons ergab, dass er regelmäßig große Geldbeträge zwischen Bratislava und Wien transportiert haben soll. Ein bei ihm gefundener Wohnungsschlüssel führte die Ermittler zu einer sogenannten „Geldbunkerwohnung“ in Wien-Alsergrund, wo sie erhebliche Bargeldsummen in Euro, ukrainischer Währung und russischen Rubeln sicherstellten.

Am selben Tag erfolgte die Festnahme eines 22-jährigen Österreichers, der laut Polizei vermutlich als Geldbote für den Ukrainer tätig war. Die Beamten fassten ihn an einem Übergabeort mit Bargeld im unteren sechsstelligen Bereich. In seiner Wohnung fanden sie weiteres Geld sowie eine Schrotflinte mit Munition, eine Gaspistole und ein gefälschtes Dokument.

Weitere Sicherstellungen

Die fortgesetzten Ermittlungen führten die Polizei zu einem 41-jährigen serbischen Staatsangehörigen, der mutmaßlich als Auftraggeber fungierte. Bei der Durchsuchung einer „Drogenbunkerwohnung“ in der Leopoldstadt stellten die Beamten rund 5,5 Kilogramm Kokain, Magazin und Patronen einer Faustfeuerwaffe, eine geringe Menge Marihuana sowie Bargeld im unteren bis mittleren fünfstelligen Euro-Bereich sicher.

Im Verlauf der Operation folgten am Abend weitere Hausdurchsuchungen in Wien-Donaustadt und im Alsergrund. Drei Männer mit österreichischer und syrischer Staatsbürgerschaft im Alter von 26, 27 und 73 Jahren wurden angezeigt. Sie stehen unter Verdacht, Teil des kriminellen Netzwerks zu sein.

In ihren Wohnungen fanden die Ermittler unter anderem Bargeldbeträge im unteren fünfstelligen Bereich. In diesem Ermittlungskomplex wurden insgesamt 5,5 Kilogramm Kokain, 16,5 Gramm Marihuana, 322.640 Euro und zwei Waffen samt Munition sichergestellt.

Die weiteren Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd, geführt.