Pünktlich zur Urlaubssaison haben Forscher, die eine umfangreiche Sammlung von Satellitenbildern nutzten, die schlimmsten Müll-Hotspots im gesamten Mittelmeerraum ermittelt, was einen Leitfaden darüber liefert, welche Mittelmeerstrände aufgrund von Verschmutzung gemieden werden sollten.

Urlauber, die sich unberührte, goldene Strände und kristallklares Wasser im Mittelmeer erhoffen, könnten stattdessen eine unerwünschte Aussicht vorfinden. Strände, die idyllische Orte sein sollten, sind zunehmend von Plastikmüll gezeichnet. Internationale Studien heben einen besorgniserregenden Trend hervor: Jede Minute gelangt das Äquivalent einer Lkw-Ladung Plastikmüll in die Ozeane. Forscher haben nun durch die Analyse von über 300.000 Satellitenbildern und unter Einsatz fortschrittlicher Algorithmen Bereiche mit Müllansammlungen im Mittelmeer kartiert und liefern entscheidende Einblicke in das Ausmaß der Meeresverschmutzung.
Diese gemeinschaftliche Initiative, geleitet von Meereswissenschaftlern der Universität von Cadiz in Spanien und unterstützt von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), hat zur Identifizierung weitreichender Bereiche mit schwimmenden Trümmern geführt. Veröffentlicht in „Nature Communications“, bietet die Studie einen ernüchternden Überblick über die Verschmutzungsgrade im Mittelmeer.

Das Ausmaß des Problems
Die Karte der Forscher offenbart ausgedehnte, kilometerlange Bänder von schwimmendem Müll, eine direkte Folge des Zusammenflusses von Meeresströmungen und Wind, welche die Trümmer in erkennbare Pfade treiben. Die Ergebnisse sind deutlich: Es wurden 14.374 solcher Bänder identifiziert, die eine Fläche von 94,5 Quadratkilometern bedecken – dies entspricht in etwa 7.500 Fußballfeldern. Einige dieser Pfade erstrecken sich auf beeindruckende 20 Kilometer Länge.
Diese Studie veranschaulicht nicht nur die Schwere der Situation, sondern dient auch als entscheidendes Instrument für politische Entscheidungsträger und Umweltbehörden, die die Meeresverschmutzung bekämpfen wollen. Indem die am stärksten betroffenen Bereiche deutlich gemacht werden, können Anstrengungen effektiver konzentriert werden, was den Weg für ein saubereres und gesünderes Mittelmeer ebnen kann. Mit dieser Forschung wird die dringende Notwendigkeit für Maßnahmen hervorgehoben, um unsere geschätzten Meeresumgebungen vor der Plage der Verschmutzung zu schützen.
Kurz und knapp:
- Müll-Hotspots im Mittelmeer: Eine neue Karte zeigt die schlimmsten Müllansammlungen im Mittelmeer.
- Forschungsergebnisse: Über 300.000 Satellitenbilder enthüllen kilometerlange Müllstreifen, die eine Fläche von 94,5 Quadratkilometern bedecken.
- Betroffene Regionen: Besonders betroffen sind Küsten in Italien, Griechenland, Spanien, Algerien, Tunesien und der Türkei.
- Handlungsbedarf: Wissenschaftler fordern dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung in diesen Regionen.
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