Schweißgebadet und kaum ansprechbar – so fanden Polizisten ein Kleinkind im überhitzten Auto. Die Mutter war einkaufen und reagierte auf die Rettungsaktion ohne Dankbarkeit.
Zwei aufmerksame Mitarbeiter der Spurensicherung wurden in der nordrhein-westfälischen Stadt Kleve zu Lebensrettern. Sie entdeckten zufällig ein Kleinkind in einem schwarzen Fahrzeug, das in der prallen Sonne abgestellt war. Der erst 14 Monate alte Junge befand sich bereits in einem besorgniserregenden Zustand – schweißgebadet, mit fahler Gesichtsfarbe und kaum noch ansprechbar. Immer wieder fielen dem im Kindersitz festgeschnallten Kleinen die Augen zu.
Herbeigerufene Streifenbeamte handelten sofort und zerschlugen die Beifahrerscheibe. Als sie die Tür öffneten, schlug ihnen ein Hitzeschwall entgegen. Nach der Befreiung übergaben die Polizisten das Kind umgehend an den bereits alarmierten Rettungsdienst, der sich um den Jungen kümmerte.
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Mutter uneinsichtig
Die Mutter tauchte erst rund 20 Minuten später am Ort des Geschehens auf. Statt Dankbarkeit für die Rettung ihres Kindes zeigte sie keinerlei Verständnis für den Einsatz. Der Vorfall vom vergangenen Freitag hat selbst erfahrene Polizeibeamte erschüttert. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau während der gesamten Zeit einkaufen.
Das Jugendamt in Essen wird nun über den Vorfall informiert.
Lebensgefährliche Hitze
Die Temperaturen in einem geschlossenen Fahrzeug steigen bei Sonneneinstrahlung dramatisch an. Der ADAC warnt auf seiner Website eindringlich: Bereits nach zehn Minuten in der Sonne überschreitet die Innenraumtemperatur die normale Körpertemperatur. Nach einer halben Stunde können mehr als 45 Grad Celsius erreicht werden – und das schon bei Außentemperaturen von knapp über 28 Grad.
Der Automobilclub mahnt daher: „Lassen Sie nie Kinder, andere Mitfahrer oder Tiere im Auto zurück, Hitze im Auto ist lebensgefährlich!“
Rechtliche Konsequenzen möglich
Die Mutter muss nun mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. In ähnlichen Fällen werden regelmäßig Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung oder Verletzung der Fürsorgepflicht eingeleitet. Je nach Schwere des Falls und gesundheitlichen Folgen für das Kind können die Strafen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen.
Experten betonen, dass solche Vorfälle keine Seltenheit sind. Mediziner warnen besonders eindringlich, da der kindliche Organismus deutlich anfälliger für Hitzeschäden ist als der von Erwachsenen. Kleinkinder können nicht selbstständig das Fahrzeug verlassen und sind vollständig auf die Verantwortung ihrer Aufsichtspersonen angewiesen.
📍 Ort des Geschehens
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