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MEDIENFREIHEIT

Nach Brand-Attacke gegen Journalisten: Serbischer Spitzenpolitiker verurteilt

(FOTO: Youtube Screenshot)

Dragoljub Simonović, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Grocka und Politiker der Partei SNS, wurde wegen eines Brandanschlags auf das Haus des Journalisten Milan Jovanović, zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Der Prozess gegen Simonović lief seit Mai 2019 in Belgrad auf Hochtouren. Simonović war ein Spitzenfunktionär der regierenden Serbischen Fortschrittspartei (SNS) und Ex-Bürgermeister von Grocka. Im Dezember 2018 hatte er laut Anklage einen Brandanschlag auf das Haus des Enthüllungsjournalisten Milan Jovanović in Auftrag gegeben. Jovanović und seine Frau befanden sich zum Zeitpunkt der Brandstiftung in ihrem Zuhause und mussten durch das Fenster fliehen um sich zu retten. Es wird gemunkelt, dass der Anschlag ein Rache-bzw. Einschüchterungsversuch war. Im Vorfeld hatte Milanović Artikel über zahlreiche Finanzaffären des SNS-Politikers auf dem Internetportal „Info Zig“ veröffentlicht.

Als der Richter das Urteil verkündete und angab, dass während des gesamten Prozesses Obstruktionsversuche von Seiten Simonovićs unternommen wurden, verließ dieser mit seinem Team demonstrativ den Gerichtssaal.

Sieg für Freiheit der Medien
Das Opfer der Attacke äußerte gegenüber der serbischen Zeitung „Blic“, dass er sehr glücklich über das Ende des Prozesses ist. „Ich danke allen für die Unterstützung und hoffe, dass diese Entscheidung ein Vorbote für die Medienfreiheit ist. Ich akzeptiere es, das Opfer in dieser Geschichte zu sein, damit ihr Jungen eine bessere Zukunft bekommt und nicht mehr wegen der aufrichtigen und ehrenvollen Arbeit die ihr macht, zittern müsst „, so der Journalist.