Am Karfreitag erreichten die Gastronomie-Szene Innsbrucks erschütternde Wirtschaftsnachrichten: Die „HRC IBK Betriebs GmbH“, Betreiberin des Hard Rock Cafes, musste Insolvenz anmelden. Das Landesgericht Innsbruck eröffnete ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung, wie der Kreditschutzverband von 1870 am Nachmittag mitteilte. Nach Angaben des Unternehmens belaufen sich die ausstehenden Verbindlichkeiten auf 2,1 Millionen Euro. Von der Insolvenz sind 39 Mitarbeiter betroffen.
Die wirtschaftliche Schieflage resultiert aus mehreren Faktoren: Die Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie, ein verändertes Konsumverhalten sowie deutlich höhere Personal- und Energiekosten haben das Unternehmen in finanzielle Bedrängnis gebracht. „Die Ursachen der Insolvenz liegen in den Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie, im Rückgang des Konsumverhaltens sowie in den stark gestiegenen Personal- und Energiekosten“, bestätigte auch der Gläubigerschutzverband Creditreform.
Der Fall des Hard Rock Cafe reiht sich in einen besorgniserregenden Trend ein. Nach Angaben der Wirtschaftskammer Tirol haben die Insolvenzen in der heimischen Gastronomie nach der Pandemie deutlich zugenommen. Bis April 2024 wurden in Tirol bereits mehr als 40 Insolvenzen im Gastgewerbe verzeichnet.
Finanzielle Situation
Die insolvente Gesellschaft fungiert seit Jänner 2017 als Franchisenehmerin der Hard Rock Holding Limited und betreibt seither das Hard Rock Cafe in Innsbruck. Laut Creditreform sind etwa 40 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Die Vermögenswerte des Unternehmens werden nach Abzug von Absonderungsrechten und anderen bevorrechteten Forderungen auf rund 166.000 Euro beziffert.
Diesen stehen Verbindlichkeiten von etwa 2,1 Millionen Euro gegenüber.
Besonders Franchise-Betriebe in österreichischen Tourismusregionen scheinen unter Druck zu stehen. Ein vergleichbarer Fall ist die österreichische Vapiano-Gruppe, die in den vergangenen Jahren ebenfalls wirtschaftliche Probleme hatte und Sanierungsverfahren durchlaufen musste. Ähnlich wie beim Hard Rock Cafe in Innsbruck waren auch bei Vapiano vor allem Standorte in Tourismusregionen wie Innsbruck und Salzburg betroffen.
Sanierungsplan
Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan unterbreitet, der eine Quote von 30 Prozent vorsieht. Die Zahlung soll innerhalb von zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans erfolgen, jedoch nicht vor Rechtskraft der gerichtlichen Bestätigung.
Unter Berücksichtigung der geschätzten Verfahrenskosten errechnet Creditreform eine theoretische Quote von ungefähr 7,87 Prozent.
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