Marc Schimpel, der Geschäftsführer der Corona-Finanzierungsagentur (COFAG), stand am Donnerstag im Zentrum des parlamentarischen Untersuchungsausschusses. Dabei kam ans Licht, dass Schimpels Vertrag nicht nur bis 2024 verlängert wurde, sondern auch eine Inflationsabgeltung für ihn vorgesehen ist. Damit steigt sein jährliches Einkommen auf 227.000 Euro – und das trotz des Endes der Corona-Pandemie.
Auf die Frage des NEOS-Abgeordneten Yannick Shetty, wie Schimpel zu seinem Posten bei der COFAG gekommen sei, antwortete dieser: „Weil ich bekannt war im grünen Umfeld.“ Er betonte jedoch, dass er nie auf politische Zurufe reagiert habe. Die Kontaktaufnahme sei von Felix Ehrnhöfer, dem Kabinettschef der grünen Klimaministerin Leonore Gewessler, ausgegangen.
Kein „Selbstbedienungsladen“
Schimpel unterstrich seine Unabhängigkeit und betonte: „Ich habe jedenfalls nie auf Individualebene oder Zuruf etwas beschleunigt.“ Zudem wies er den Verdacht zurück, dass die COFAG ein „türkiser Selbstbedienungsladen“ sei oder es eine Begünstigung von Fördernehmern mit ÖVP-Nähe gegeben habe.
Die Befragung des grünen COFAG-Geschäftsführers liefert Hammer: Sein Vertrag wurde für 2024 verlängert (obwohl keine Pandemie mehr) und jetzt hat er sich eine "Inflationsabgeltung" (sic!) reinverhandelt: Er verdient nun 15% mehr als während der Pandemie: 227.000 EUR! (1/2) pic.twitter.com/YI7SgE92vp
— Yannick Shetty (@yannickshetty) March 7, 2024
COFAG-Rückforderungen
In der Diskussion um Schimpels frühere Tätigkeit bei der Beratungsfirma PwC, die auch Aufträge von der COFAG erhalten hat, gab er zu Protokoll: „Wir haben ein Vergabeverfahren. Immer wenn PwC betroffen war, war ich bei der Entscheidung nicht involviert.“ Eine Befangenheit schloss er damit aus.
Kritik an der COFAG übte der SPÖ-Abgeordnete Kai Jan Krainer. Er zeigte sich empört darüber, dass die COFAG Rückforderungen in Höhe von 311 Mio. Euro noch immer nicht geltend gemacht habe. „Kein Verständnis dafür, dass das noch immer nicht umgesetzt wird“, so Krainer. Er kritisierte zudem, dass Unternehmen trotz hoher Gesamtjahresgewinne Verlustersatz kassieren konnten.

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