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Massaker

Nach Massaker in Belgrader Schule: Hinweise auf Verwicklung des Vaters

(FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC, Screenshot/TikTok)

Ein 13-jähriger Schuljunge, der eine tödliche Schießerei am 3. Mai in einer Grundschule in Belgrad, der serbischen Hauptstadt, verursacht hat, zeigt nach Berichten der Zeitung Kurir, weder Reue noch Trauer über sein verheerendes Handeln.

In der Schule, die nach dem bekannten serbischen Verleger Vladislav Ribnikar benannt ist, fanden neun Schulkameraden des Jungen und ein Sicherheitsbeamter den Tod. Für die trauernden Eltern der Opfer wurde eine Anhörung abgehalten, die per Videokonferenz aus der Psychiatrie übertragen wurde, in der der Schüler seit zweieinhalb Monaten untergebracht ist.

Was die Ermittlungen in dem Fall hervorgebracht haben, ist erschütternd: Der Junge hatte vor dem verheerenden Vorfall eine Todesliste mit den Namen von Mitschülern angefertigt. Während der Anhörung bestätigte er, dass er vorhatte, die Kinder auf dieser Liste systematisch auszulöschen. „Ich habe eine Liste erstellt und dann beschlossen, alle nacheinander zu töten. Ich erinnere mich, dass ich geschossen habe, aber ich sah kein Blut und wusste nicht, ob jemand tot war“, sagte er in einem zitierten Bericht von Kurir.

Die Tragödie zieht weitere Kreise, da aktuell auch gegen den Vater des Jungen ermittelt wird. Der Vorwurf: Er hätte seinen Sohn trotz dessen minderjährigen Alters an einen Schießstand mitgenommen und den Umgang mit Waffen ermöglicht. Zudem soll er dafür verantwortlich sein, dass die von ihm genehmigten Waffen nicht angemessen gesichert waren, wodurch sein Sohn leicht Zugang zu zwei Pistolen hatte.

Auf die Frage nach seinem Vater antwortete der Junge: „Mein Vater ist gut und klug“. Bei einer Frage zu seiner Mutter herrschte fast eine Minute lang Stille, bevor er „Meine Mutter ist fürsorglich und klug“ murmelte. Er beschrieb die Familienverhältnisse als „gut“, und dass sich seine Eltern nach seiner Aussage gut verstehen.

Bemerkenswert waren auch seine weiteren Äußerungen: „Ich erinnere mich nicht, wann ich das letzte Mal geweint habe.“ und „Es wird nichts Gutes mit mir passieren“. Er gestand auch: „Ich habe einen Fehler gemacht, das war ein Fehler.“ Und gab zu: „Ich habe jeden getötet, der kam. Es tut mir leid.“ Auf die Frage „Bist du jetzt glücklich?“ antwortete er lediglich mit „Nein.“ – was eine düstere Stimmung in der Anhörung verbreitete.