Bundeskanzler Karl Nehammer bot in der ORF-Pressestunde Wien als möglichen Ort für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an. Voraussetzung sei ein Waffenstillstand.
In der ORF-Pressestunde von Sonntag dachte Bundeskanzler Karl Nehammer laut über mögliche Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Wien nach: „Wir bieten uns an, aber biedern uns nicht an“, so Nehammer. Voraussetzung sei ein Waffenstillstand der beiden Länder. Als Erste hatte SPÖ-Chefin Rendi-Wagner Wien als Verhandlungsort ins Spiel gebracht. Allerdings sei Russland „überhaupt nicht willens“, erklärte Nehammer weiter.
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Flüchtlinge aufnehmen
Nehammer betonte zudem, dass Österreich „selbstverständlich“ ukrainische Flüchtlinge aufnehmen werde: „Wir bereiten uns vor, Quartiere sicherzustellen.“ Dafür sei man auch bereits in Kontakt mit Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien.
In Anbetracht der Entwicklungen war auch Österreichs Russland-Freundlichkeit in der ORF-Pressestunde Thema. Nehammer: „Wir haben nicht alles richtiggemacht, es gab mit Sicherheit Fehleinschätzungen.“ Eine davon sei gewesen, den russischen Präsidenten Putin als berechenbaren Verhandlungspartner zu sehen.
Jodtabletten ausverkauft
Unterdessen gibt es in Wien derzeit einen Engpass bei Kaliumjodid-Tabletten für Erwachsene, nachdem die Nachfrage in den letzten Tagen enorm anstieg. Grund könnte Putins Atomwaffen-Drohung sein. Denn die Tabletten schützen im Ernstfall vor der Aufnahme von Radioaktivität nach Strahlenunfällen durch die Schilddrüse. Die Apothekerkammer warnt jedoch: „Es gibt aktuell keinen Grund zur Einnahme.“ Kostenlose Jodtabletten für Schwangere und Kinder sind erhältlich.
Friedensverhandlung in Belarus
Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Friedenslösung sollen heute in den Morgenstunden an der Grenze der Ukraine zu Belarus, in der weißrussischen Region Gomel, stattfinden. Die ukrainische Delegation soll bereits eingetroffen sein.
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