Während seines Besuches in Albanien erklärte Innenminister Karl Nehammer, wie er dem florierenden Drogenhandel in dem Balkanland Einhalt gebieten will.
Albanien gilt als einer der größten Drogen-Hotspots Europas. Der Suchtgifthandel floriert: Alleine im Jahr 2020 stellte die Polizei in Albanien rund 4,4 Tonnen Cannabis und 1,4 Tonnen Haschisch sicher. Ein Großteil davon wird in der Hafenstadt Durres weiter verschifft. Während seines Besuches in Albanien sprach Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) darüber, wie man den Drogen-Hotspot durch internationale Zusammenarbeit bekämpfen kann.
Von Südamerika nach ganz Westeuropa
„Gerade der Hafen von Durres zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Schlepperei und der organisierten Kriminalität ist“, betonte Nehammer während seines Besuches in Albanien. Die Hafenstadt gilt als Drehscheibe für quasi ganz Westeuropa. Das aus Südamerika stammende Kokain wird dabei vor allem in Bananen importiert und dann weiterverteilt. „Der Import von Bananen ins Land ist in den vergangenen Jahren extrem gestiegen“, so ein österreichischer Beamter vor Ort gegenüber der „Heute“.
Um das Geschäft mit dem Rauschgift in Albanien einzudämmen, soll die österreichische Polizei in Zukunft die albanischen Spezialeinheiten schulen: „Es wird Schulungen durch die österreichische Alpinpolizei und die Cobra für die Polizei in Albanien geben“, erklärte Nehammer der „Heute“.
Laut den albanischen Behörden ist der Drogenhandel auch eng mit Schlepperei und organisierter Kriminalität verwoben. Am Hafen von Durres seien deshalb nicht nur 80 Grenz-, sondern auch 60 Zoll- und weitere 140 Sicherheitsbeamte stationiert. In einem eigenen Kriminalistik-Labor prüfen die Ermittler verdächtige Pässe oder Ausweise.
Auch deswegen will Österreich auf Präsenz in der Region setzen. Die von Nehammer besuchten Westbalkanländer Kosovo, Albanien und Montenegro gelten als Transitregion für Migranten. Bis 21. September wurden in Albanien rund 700 Asylanträge gestellt. Im gleichen Zeitraum griffen die Behörden mehr als 8.300 Flüchtlinge auf – die meisten davon aus Syrien, Afghanistan und Bangladesch. Nehammer betont daher: „Kriminalität kennt keine Ländergrenzen, Kriminelle agieren grenzenlos.“
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