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ENGE ZUSAMMENARBEIT

PVA: Neues Reha-Projekt zwischen Österreich und Serbien geplant

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Die serbische Delegation besuchte für insgesamt drei Tage die Pensionsversicherungsanstalt. (FOTO: PVA)

Für insgesamt drei Tage war eine hochranginge serbische Delegation in Wien zu Gast, um sich ein Bild von den hiesigen Reha-Maßnahmen und Pensionssystem zu machen und um über ein neues gemeinsames Projekt zu diskutieren.

Seit dem Gastarbeiteranwerbeabkommen zwischen Österreich und dem ehemaligen Jugoslawien sind heute mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. Viele der jungen Menschen, die auf der Suche nach Arbeit einwanderten, verblieben auch bis heute in Österreich und haben einen Anspruch auf Pension erworben. Die Gastarbeiter verrichten nicht selten schwere körperliche Arbeit, was dazu führt, dass viele von ihnen eine Rehabilitation notwendig haben.

Die Zuwanderung aus Jugoslawien erreichte dann – rund 30 Jahre später -, während des Bürgerkrieges in den 1990er Jahren, ein abermaliges Hoch. Schätzungen gehen davon aus, dass in Österreich rund 250.000 Menschen mit serbischer Abstammung leben – der Großteil in Wien, wo diese nach den Österreichern die größte Bevölkerungsgruppe darstellen. Aus diesem Grund besteht zwischen der PVA und dem serbischen Pensionsversicherungsträger bereits intensiver Kontakt und ein neues wichtiges Projekt für die serbische Community in Österreich auf dem Plan.

Enge Zusammenarbeit
Bei dem Zusammentreffen ging es, neben dem Informationsaustauch, auch darum, inwieweit die österreichische PVA den serbischen Kollegen unterstützen könne. Ebenso wurde die Möglichkeit erörtert, dass österreichische Pensionisten ihre Reha in Zukunft auch in Serbien besuchen können.

Es handle sich hierbei um ein Angebot für die serbische Community in Österreich, welches vor allem für die ersten Zuwanderergenerationen gedacht ist. Eine Rehabilitation in der Muttersprache berge viele Vorteile und habe sich laut Studien vor allem bei neurologischen Problemen als besonders wertvoll erwiesen, erklärte der PVA-Generaldirektor, Winfried Pinggera. Aus diesem Grund besuchte die serbische Delegation auch zwei österreichische Rehabilitationseinrichtungen in Graz und Gröbming, um sich mit den hiesigen Gegebenheiten vertraut zu machen.

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(FOTO: PVA)

Zusätzliches Angebot für die serbische Community in Österreich
Geplant sind weitere Zusammentreffen und Besuche der österreichischen Vertreter der PVA in Serbien, um die dortigen Reha-Zentren in Augenschein zu nehmen. „Die genauen Vertragsdetails haben wir noch nicht festgelegt. Dieses wird nach dem Besuch dem Rückbesuch unserer österreichischen Kollegen in Belgrad genauer behandelt. Bezüglich der Reha-Zentren in Serbien obliegt die Auswahl der österreichischen PVA, welche diese anhand ihrer Kriterien auswählen wird. Was man diesbezüglich jedoch betonen muss, ist die Tatsache, dass mit dem ersten Besuch im Oktober vergangenen Jahres und dem jetzigen Besuch eine Zusammenarbeit bereits feststeht“, so der Direktor der serbischen Anstalt für Sozialversicherung, Zoran Panović.

„Es bestand bereits im Vorfeld ein medizinischer Leistungskatalog unsererseits, welcher auf Serbisch übersetzt und unseren Kollegen in Serbien übermittelt wurde. Dieser Katalog stellt die grundsätzliche Basis dar“, erklärte Manfred Anderle, Obmann der PVA. , erklärte Manfred Anderle, Obmann der PVA.

Ebenso wurde betont, dass es sich bei der Rehabilitation in Serbien um eine Möglichkeit und keinen Zwang handeln soll. Diese Leistung soll ein Zusatzangebot der PVA darstellen. „Wir haben sehr starken persönlichen Kontakt mit den Pensionsbeziehern. Die Anträge werden häufig persönlich abgegeben. Und wenn man hier aus der Aktenlage einen muttersprachlichen Hintergrund ersehen können, werden wir dieses Angebot stellen“, so Pingerra.

„Die PVA hat ihre Kriterien, deren Erfüllung in unseren Reha-Zentren höchste Priorität genießt. Aus diesem Grund haben wir zu diesem Zusammentreffen auch Vertreter ausgewählter Institutionen – ‚Merkur‘ in Vrnjačka Banja, ‚Čigota’ in Zlatibor und ‚Selters’ in Mladenovac – mitgebracht, da ich davon überzeugt bin, dass diese die Kriterien der PVA mit Sicherheit erfüllen wird“, unterstrich Dragana Kalinović, Direktorin des Republiksfonds für Pensions- und Invalidititätsversicherung.

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(FOTO: PVA)

Von serbischer Seite nahmen folgende Personen teil: Zoran Panović, Direktor der Anstalt für Sozailversicherung; Dragana Kalinović, Direktorin des Republikfonds für Pensions- und Invaldititäsversicherung, ihr Stellvertreter Aleksandar Milošević und der Leiter des Bereichs medizinische Rehabilitiation Dika Kaljević; Dejan Stanojević, Direktor des Reha-Zentrums „Merkur“ in Vrnjačka Banja; Željko Stakić, Direktor des Reha-Zentrums „Čigota“ in Zlatibor; Snežana Kostić, Direktorin des Reha-Zentrums „Selters“ in Mladenovac und Aleksandar Jokić, Direktor des Reha Zentrums in Banja Koviljaca. Begleitet wurde die Gruppe von Oliver Hiller, dem Sozialattaché an der österreichischen Botschaft in Serbien.

Gespräche führten sie unter anderem mit dem Obmann der PVA, Manfred Anderle, dem Generaldirektor Winfried Pinggera, der Chefarzt Stellvertreterin Urusla Graninger sowie den Leitungen des PV ZAR Graz, der Landesstelle Steiermark und der Rehabilitationszentrums Gröbming.