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MUSIK

Nik Dean: Straight outta Vienna zum Olymp der Rapszene

(Foto: Cory Production/Demedia Digital)

KOSMO führte in einem exklusiven Interview ein Gespräch mit Dejan Nikolic, besser bekannt als Nik Dean, einem der bekanntesten Musikproduzenten weltweit. Wir sprachen über seine Musik, seine balkanischen Wurzeln, Kreativität und die Zusammenarbeit mit bekannten Namen aus der Musikwelt.

Nik Dean, hat seine Wurzeln auf dem Balkan und kreiert Klänge für berühmte Stars wie Travis Scott, Kodak Black, Tory Lanez, G-Eazy und Gunna aus Wien, genauer gesagt aus seiner Wohnung im 5. Bezirk.

KOSMO: Erzählen Sie uns etwas mehr über Ihre Familie in Wien, wie sind Sie aufgewachsen?
Nik Dean:
Wie viele andere Familien aus dem Balkan sind auch wir mit wenig bis nichts hierhergekommen und haben uns ein neues Leben aufgebaut. Wirtschaftliche Gründe, insbesondere der Wunsch nach einem besseren Einkommen, waren der Hauptantrieb für unseren Umzug. Wir wuchsen im vierten Bezirk auf und führten das typische Leben von Gastarbeitern. Meine Mutter hat hart gearbeitet, um für mich und unsere Familie eine bessere Zukunft hier zu schaffen. Mein Vater kehrte erst später aus dem Balkan zurück. Natürlich gab es Herausforderungen, aber unsere Geschichte unterscheidet sich nicht wesentlich von der vieler anderer. Es ist die bekannte Erzählung vieler Migrantenfamilien.

„Musik ist für mich ein Ausbruch aus der gewöhnlichen Kette”, so der berühmte Produzent.

Wollten Sie schon immer Produzent sein? Wie hat Ihre Familie darauf reagiert?
Bis zu meinem 13. Lebensjahr träumte ich davon, NBA-Spieler zu werden. Basketball war damals mein ganzes Leben. Doch als ich 13 wurde, entdeckte ich meine Leidenschaft für die Musikproduktion. Mit meinem ersten Musikprogramm verschob sich mein Fokus, und meine NBA-Ambitionen traten in den Hintergrund.

Musik wurde zu meinem neuen Hobby, und ich hegte den Traum, eines Tages damit Geld zu verdienen. Meine Familie unterstützte mich zwar, sah die Musik jedoch eher als Hobby und nicht als potenzielle Karriere. Sie ermutigten mich, einen traditionellen Berufsweg zu verfolgen, mit der Musik als möglichen Plan B im Hinterkopf.

(Foto: Cory Production/Demedia Digital)

Besuchen Sie oft den Balkan und sind Sie in unserer Community in Wien aktiv?
Ich würde nicht behaupten, dass ich besonders aktiv in der Balkan-Community bin. Das Einzige, was ich in dieser Hinsicht regelmäßig mache, ist, Essen zu genießen. Allerdings verbringe ich nicht viel Zeit in der Heimat. Meine Großmutter, die das Herzstück unserer Familie war, ist vor einigen Jahren verstorben. Mein Halbbruder lebt noch dort, aber wir haben nur selten Kontakt. Durch meine Arbeit bin ich oft unterwegs und finde kaum Zeit für familiäre Angelegenheiten. In letzter Zeit habe ich also eher wenig Bezug zum Balkan, abgesehen von meiner hier lebenden Familie.

In Ihrem Dokumentarfilm erklären Sie kurz, wie Sie eigentlich zur Musik gekommen sind. Mit welcher Art von Musik sind Sie aufgewachsen und hat Sie der Balkanklang jemals angezogen und inspiriert?
Meine Eltern hörten oft Balkanmusik, und obwohl ich Einflüsse daraus zog, war es nicht mein Hauptgenre. Ich wuchs mit Popmusik wie Michael Jackson auf, der mich stärker beeinflusste. Ich experimentiere mit Instrumenten, aber der Balkan ist nicht mein Haupteinfluss, auch wenn ich Inspiration daraus ziehe. Das tiefe Verständnis für diese Musikart, die durch ihre Komplexität, akustische Vielfalt und schnellen Rhythmen auffällt, erleichtert mir als Produzent das Kombinieren und Komponieren einfacherer Stücke.

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