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Tragödie

Ohne Aufsicht: Patient erstickt im Spital an Sandwich

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(FOTO: iStock)

Ein tragisches Ereignis erschüttert Großbritannien: Im renommierten Royal Albert Edward Infirmary Hospital verlor ein 75-jähriger Parkinson-Patient sein Leben aufgrund einer fatalen Verkettung von Fehlern und Versäumnissen. Jeffrey Heyes, der an der fortschreitenden Nervenkrankheit Parkinson litt, erstickte an einem Sandwich, das er unbeaufsichtigt zu sich nahm.

Jeffrey Heyes wurde am 5. Jänner 2023 ins Royal Albert Edward Infirmary Hospital eingeliefert. Die Diagnose lautete: Urosepsis. Ein Bett auf der Spezialstation für ältere Menschen war für ihn vorgesehen, doch aufgrund von Platzmangel wurde er auf der Allgemeinstation untergebracht. Hier ereignete sich das Drama, das letztendlich sein Leben kostete.

Sein Sohn, Darren Heyes, erhebt schwere Vorwürfe gegen das Krankenhauspersonal. „Als ich ihn eines Nachmittags besucht habe, hing ihm ein Stück Brot aus dem Mundwinkel. Als ich seinen Mund öffnete, war er voll mit Essen. Ich sagte es den Krankenschwestern, aber die schienen es nicht zu interessieren“, beklagt Darren Heyes.

Parkinson und seine Folgen

Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, bei der Nervenzellen im Gehirn fortschreitend absterben. Typische Symptome sind Zittern, Bewegungsarmut und Muskelstarre. Diese Symptome können alltägliche Tätigkeiten wie Kauen und Schlucken zur Herausforderung machen, was bei Jeffrey Heyes letztendlich zu seinem tragischen Tod führte.

Als Jeffrey Heyes zu würgen begann, versagte ein Notfallalarm. Ein lebensrettendes Anti-Würg-Gerät fiel wegen leerer Batterien aus. Laut Untersuchungen wurde eine Sauerstoffmaske nicht korrekt aufbewahrt, und das Personal führte keine Wiederbelebungsmaßnahmen durch, da ein Hinweis auf ein Wiederbelebungsverbot vorlag.

„Er hatte Parkinson, er hatte Schwierigkeiten beim Essen. Warum hat ihn niemand überwacht? Wenn es diese technischen Pannen nicht gegeben hätte, hätte mein Vater vielleicht überlebt“, kritisiert Darren Heyes.

Reaktion des Krankenhauses

Das Krankenhaus reagiert auf die Vorwürfe mit Bedauern und Selbstkritik. Der medizinische Direktor des Krankenhauses, Professor Sanjay Arya, äußerte sich wie folgt: „Wir sprechen der Familie und den Freunden von Herrn Heyes unser tiefes Mitgefühl und Beileid aus und sind in dieser schweren Zeit in Gedanken bei ihnen. Nach dem Vorfall wurde eine gründliche Untersuchung durchgeführt, bei der die höchsten Standards für Transparenz und Verantwortlichkeit eingehalten wurden. Die Ergebnisse wurden sorgfältig geprüft, und es wurde ein umfassender Aktionsplan umgesetzt, um alle festgestellten Probleme bei der Pflege zu lösen.“