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SLAVA

Orthodoxe Christen feiern Arandjelovdan: Das sind die Traditionen

ARANDJELOVDAN_SLAVA
FOTO: zVg., iStock

Am 21. November feiern orthodoxe Christen den Arandjelovdan, eine wichtige Slava im orthodoxen Kalender.

Dieses Fest ist dem Heiligen Erzengel Michael gewidmet, der als Anführer der himmlischen Heerscharen und Beschützer des Glaubens verehrt wird. In Serbien hat dieser Tag nicht nur eine religiöse, sondern auch eine kulturelle Bedeutung und wird häufig als „krsna slava“, der Festtag der Familie, gefeiert.

Arandjelovdan ist von tiefgehender Symbolik und Ritualen geprägt. Ein zentraler Bestandteil ist das Anzünden der „slavska sveća“, einer Kerze, die das göttliche Licht symbolisiert. Das Brechen des „slavski kolac“, eines speziellen Brotes, steht für Einheit und Gemeinschaft und wird von einem Gebet an den Erzengel Michael begleitet. Fällt der Tag in die Fastenzeit, wird die Festtafel mit pflanzlichen und fischbasierten Gerichten gedeckt; andernfalls gibt es reichhaltige Speisen mit Fleisch und Süßgebäck, um den Schutz und die Gaben des Erzengels Michael zu ehren.

Gebete und Traditionen

An Arandjelovdan wird die Ikone des Heiligen Michael prominent im Haus aufgestellt und von brennenden Kerzen flankiert. Die Familie versammelt sich, um für Gesundheit, Schutz und geistige Stärke zu beten. Diese Zeit des Gedenkens betont die Bedeutung von Gemeinschaft sowie das Teilen von Frieden und Wohlstand. Ein weiterer zentraler Aspekt dieses Tages ist die Unterstützung Hilfsbedürftiger. In vielen serbischen Regionen ist es Tradition, Bedürftigen zu helfen – sei es durch Lebensmittelspenden oder andere Güter. Solche Akte der Wohltätigkeit spiegeln die tief verwurzelten christlichen Werte von Solidarität und Nächstenliebe wider.

Traditionell vermeidet man an diesem Tag schwere körperliche Arbeiten wie Holzhacken oder Nähen, um Raum für Gebet und spirituelle Besinnung zu schaffen. Es heißt, solche Tätigkeiten könnten die göttliche Ordnung stören. Stattdessen stehen Ruhe und Reflexion im Vordergrund. Auch von großen Feierlichkeiten wie Hochzeiten oder ausgelassenen Festen wird abgeraten, da der Tag der inneren Einkehr und Stille gewidmet ist. Konflikte und Missverständnisse sollten vermieden werden, um Frieden und Harmonie in der Familie und im Umfeld zu fördern.