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HAUSDURCHSUCHUNGEN

Großrazzia: Schleuserbande verdient Millionen durch Menschenschmuggel

Symbolfoto. FOTO: iStock/Spitzt-Foto
Symbolfoto. FOTO: iStock/Spitzt-Foto

Mehr als 20 Personen wurden in einer internationalen Operation wegen Schleusens festgenommen, wobei Beweismaterial und hohe Geldsummen sichergestellt wurden. Ermittlungen deckten Verbindungen zu mehreren europäischen Ländern auf.

Im Rahmen einer koordinierten internationalen Operation wurden mehr als 20 Personen verhaftet, die im Verdacht stehen, an einer weitreichenden Schleuserbande beteiligt zu sein. Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion München und der Staatsanwaltschaft Traunstein sind vier in Deutschland festgenommene Personen mit 120 Schleusungen in Verbindung gebracht worden, die mindestens 748 Menschen betrafen. Traurige Nachrichten begleiteten den Einsatz: Zwei Menschen kamen während einer Schleusung ums Leben.

Maßnahmen in Deutschland und Österreich

Auch in Österreich fanden groß angelegte Polizeimaßnahmen statt. Bei mehreren Hausdurchsuchungen in Wien wurden ein 24-jähriger syrischer Staatsbürger durch die Fremden- und Grenzpolizei (FPG) Ilz sowie ein weiterer Syrer gleichen Alters durch das Bundeskriminalamt festgenommen. Zudem wurden drei Syrer im Alter von 37, 43 und 46 Jahren aufgrund von Anordnungen der Staatsanwaltschaft von Beamten des Landeskriminalamts Burgenland in Haft genommen. Eine weitere Festnahme erfolgte in Innsbruck durch das Landeskriminalamt Tirol.

Bei den Razzien wurden mehrere tausend Euro Bargeld sowie Mobiltelefone und Tablets sichergestellt. Innenminister Gerhard Karner betonte, dass durch den entschlossenen Kampf gegen Schleuserbanden die illegale Migration in den letzten Jahren deutlich reduziert werden konnte. Er hob die Bedeutung internationaler Kooperationen hervor.

Gesammeltes Beweismaterial

In Deutschland wurden die Hauptverdächtigen in acht Wohnungen und Geschäftsräumen in Städten wie Hannover, Leipzig und Duisburg festgenommen. Die Männer, deren Alter zwischen 31 und 43 Jahren liegt, hatten umfangreiches Beweismaterial in ihrem Besitz, darunter Geräte zur Koordination der Schleusungen. Der 43-Jährige steht zusätzlich im Verdacht, Anstiftung zum versuchten Mord und zu schwerem Raub begangen zu haben.

Diese Ermittlungen wurden durch einen Traunsteiner Oberstaatsanwalt koordiniert und fanden zeitgleich in mehreren europäischen Ländern statt. Die genauen Details der Festnahmen bleiben aus ermittlungstaktischen Gründen vage, jedoch sind mindestens 30.000 Euro Bargeld europaweit konfisziert worden. Berichten zufolge verdienten die Schleuser für jede Schleusung etwa 4.500 Euro, was ihnen insgesamt rund 3,4 Millionen Euro einbrachte. Die beiden Todesfälle ereigneten sich bei einer Überführung von Belarus nach Lettland.

Das Schleusernetzwerk wies weitreichende Verbindungen in Länder wie Serbien, Bosnien-Herzegowina, Österreich und die Niederlande auf. Eine intensive Zusammenarbeit von 13 europäischen Ländern war notwendig, um das Netzwerk effektiv zu bekämpfen. Weiterführende Informationen zur Operation werden vom österreichischen Bundeskriminalamt für den kommenden Donnerstag angekündigt.