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BRÄUCHE

Orthodoxe Christen feiern Sveti Stefan: Darum sollten Frauen schweigen!

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FOTO: iStock, zVg.

Am 9. Jänner, dem dritten Tag der orthodoxen Weihnachtszeit, feiern orthodoxe Gläubige den Sveti Stefan, auch bekannt als „Stevanjdan“. Dieser Tag ist dem ersten christlichen Märtyrer, Sveti Stefan gewidmet, der als Erster für seinen Glauben an Jesus Christus sein Leben ließ.

Die Slava von Sveti Stefan wird im serbischen Kulturkreis hoch verehrt, und sein Fest ist mit vielen Traditionen verbunden. Ein zentraler Brauch an diesem Tag ist das symbolische Ausräumen des Weihnachtsstrohs aus dem Haus. Dieses Stroh, das an Heiligabend als Symbol für den Geburtsort Christi eingebracht wurde, wird am Stefanstag entfernt und sorgfältig an bestimmten Orten verteilt. Dieser Akt soll Fruchtbarkeit und Wohlstand fördern.

Traditionelle Bräuche

In den Dörfern der Region Sumadija gibt es den Brauch des sogenannten „Pflaumenfüllens“. Dabei begibt sich der Hausherr mit einer Axt in den Obstgarten und droht scherzhaft, unfruchtbare Bäume zu fällen. Ein Begleiter lenkt ihn ab und versichert ihm, dass der Baum im nächsten Jahr Früchte tragen wird. Zur Stärkung dieses Glaubens wird etwas Weihnachtsstroh in die Äste des Baumes gelegt.

Auch in den Bienenhäusern wird Stroh verteilt, um die Honigproduktion zu steigern. Im Stall symbolisiert es den Wunsch nach Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere. In Vojvodina sind traditionell die Frauen für das Herausbringen des Strohs zuständig, wo sie für einen Moment schweigen. Die Besen, die beim Kehren des Strohs verwendet werden, werden das ganze Jahr über aufbewahrt, um die Gesundheit der Familie zu schützen.

Sowohl der ernste als auch der humorvolle Aspekt des Festes spielen eine Rolle. Im Volksmund wird Stevanjdan als die „Feier der Sparsamen“ bezeichnet, da die Gäste oft „satt und getrunken“ von den vorherigen Weihnachtsfeierlichkeiten erscheinen. Sveti Stefan hat einen besonderen Platz im Glauben und der Tradition, da er im selben Jahr wie die Himmelfahrt Christi seinen Märtyrertod erlitt.