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SINIŠA MALI

Plagiat bestätigt: serbischem Finanzminister Doktortitel aberkannt

Siniša Mali (links) zählt zu den engsten Vertrauten des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić (rechts). [FOTO: zVg.]

Der Senat der Universität in Belgrad entschloss gestern, dem amtierenden Finanzminister Serbiens, Siniša Mali, den Doktortitel zu entziehen.

Die Kommission für Berufsethik stellte vor zwei Jahren fest, dass es in Malis Dissertation Elemente eines möglichen Plagiats und wissenschaftlicher Unehrlichkeit zu finden seien. Nun wurde eine Entscheidung gefällt.

Wie serbische Medien berichten, wurde über die Plagiatsvorwürfe gegen Mali in einer Senatssitzung entschieden. Die Anwesenden haben sich einstimmig für eine Aberkennung der Verleihung des Doktortitels entschieden.

Dekanat verwarnt
Ebenso hat der Berufsethikausschuss der Universität in Belgrad eine Verwarnung gegen den Dekan der Fakultät für Organisationswissenschaften, sowie gegen den Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ausgesprochen, da ihre Fakultäten gegen den wissenschaftlichen Kodex verstießen.

In dem vom Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät unterzeichneten Beschluss heißt es, dass trotz des öffentlichen Verdachts, dass es sich bei der Doktorarbeit von Sinisa Mali um ein Plagiat handelte, kein Prüfungsverfahren eingeleitet habe. Vielmehr wurde die Arbeit als korrekt verfasst abgeschlossen und die begründeten Vorwürfe als unglaubwürdig abgestempelt.

Mali gibt mehr aus, als er verdient?
Es ist nicht der erste Skandal, in welchen der serbische Finanzminister verwickelt ist. Das Serbische Netzwerk zur Ermittlung von Kriminalität und Korruption (KRIK) fand in den „Pandora Papers“ Informationen darüber, dass Mali 24 Luxuswohnungen an der bulgarischen Küste erwarb. Die Dokumente belegen, dass Mali als Eigentümer von zwei Offshore-Gesellschaften auf den Britischen Jungferninseln Immobilien im Gesamtwert von rund 5 Millionen Euro gekauft hat. Die Summe übersteigt das deklarierte Einkommen Malis um ein Vielfaches.