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Preis-Eskalation: Kaffee wird bis zu 92 Prozent teurer!

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Der Preis für Rohkaffee auf dem Weltmarkt hat einen Rekordwert erreicht. Auch die Endverbraucher müssen in Zukunft mit weiteren erheblichen Preiserhöhungen rechnen.

In den Hauptanbaugebieten von Kaffee weltweit, Brasilien und Vietnam, sind signifikante Preissteigerungen zu verzeichnen. Durch extreme Wetterbedingungen erreichten die Preise an den Rohstoffbörsen für Kaffee ein Allzeithoch. Der Preis für ein Pfund Arabica-Kaffee stieg an der Intercontinental Exchange (ICE) auf 3,489 Dollar und legte somit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 81 Prozent zu. Der Preis für die Sorte Robusta kletterte sogar um rund 92 Prozent.

Brasilien, der führende Produzent von Arabica, steht vor der schwierigsten Dürreperiode der letzten 70 Jahre, gefolgt von unüblich starken Regenfällen. Tomas Araujo, Broker beim Finanzdienstleister StoneX, warnt vor möglichen Beeinträchtigungen der bevorstehenden Ernte. Gleichzeitig sieht sich Vietnam, das als führender Produzent von Robusta bekannt ist, mit Hitzewellen und Trockenheit konfrontiert, die die Erträge gefährden.

Regulatorische Herausforderungen

Neben den klimatischen Schwierigkeiten sieht sich die Kaffeeindustrie auch mit anspruchsvollen Regulierungen konfrontiert. Die neue EU-Entwaldungsverordnung, die den Nachweis über den Anbau von Kaffee auf nicht gerodeten Flächen verlangt, schafft zusätzliche Hürden. Besonders Kleinbauern kämpfen mit den erforderlichen Nachverfolgungs- und Dokumentationssystemen, die für den Erhalt des EU-Marktzugangs notwendig sind.

Laut Araujo werden die Verbraucher die gestiegenen Preise in den kommenden Monaten deutlich spüren. Da keine kurzfristige Lösung in Aussicht steht, steht die Kaffeeindustrie vor einer Phase hoher Preise und unsicherer Versorgungslagen. Röster versuchten bislang, durch das Mischen der geringen Vorräte mit älteren Beständen die Preise stabil zu halten, doch diese Strategie stößt an ihre Grenzen.